Heft 1-2 - Gedanken und Überlegungen

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Heft 1-2

Nach dem Kreuzesopfer
ist jenes die grösste Gabe,
die Mich zu eurer Speise
macht, zu eurem Freund,
zu euerm Sühnopfer.





Vorwort

Die Gedanken, Überlegungen und Betrachtungen, die in diesen kleinen Heften --
denen andere folgen werden -- gesammelt sind, wurden einer Seele vom Barmherzigen Jesus eingegeben und diktiert.

   Sie wenden sich aber an alle Seelen, die, vom Wunsche erfüllt, dem Herrn zu lieben, bestrebt sind, Seine Lehren in die Tat umzusetzen und ein vollkommeneres christliches Leben zu führen.

Jesus segnet diese Seiten und alle jene, die mit dem Wunsche, sich zu bessern, sie lesen werden, indem Er ihnen die Hilfe Seiner Gnade gewähren wird.
                 18. August 1968

Hrg. vom Zönakel der göttlichen Liebe und Barmherzigkeit in Mailand
(Cenacolo del Divino Amore Misericordioso)



Bischöfliche Approbation auf der italienischen Orginalausgabe



Liebe Mich und mache, dass Ich geliebt werde
14. März 1968
C. - Sage mir, Jesus, womit kann ich Dir dienen?
Jesus - Liebe Mich und mache, dass Ich geliebt werde!
   Das ist es, was Mein Herz tröstet: eine eifrige und liebende Seele. Die Liebe tilgt die Sünden, sogar die Todsünden, freilich mit der weiter bestehenden Verpflichtung, diese zu beichten.
   Eine Seele, welche liebt, tröstet Mich für tausend andere, welche Mich nicht lieben. Liebe Mich mit den Werken, mit der Arbeit, welche du ausführst. Auch Ich habe neben dem heiligen Joseph im Schweisse Meines Angesichtes gearbeitet.
   Die Arbeit reinigt und hält den Teufel fern. Der Müssiggänger ist sich selbst und dem Nächsten zuwider. Er verdient nichts für den Himmel und gibt dem Feind auf der Lauer Gelegenheit, seine Seele zu verderben.
   Meine liebe C., lehre alle, welche dein Haus besuchen, diese tröstlichen Wahrheiten. Gott hat das grosse Werk der Schöpfung auf sechs Tage oder Zeitabschnitte verteilt und ruhte erst am siebten Tag. Deshalb, liebe Kinder, liebt und heiligt die Arbeit, sei sie handwerklich oder geistig. Ihr werdet die Nacht froher und ruhiger verbringen.
   Begleitet die Arbeit der Hände mit Gedanken des Himmels und lasst der geistigen Arbeit eine gute Meinung vorausgehen, die ihr Sinn und Richtung gibt und sie heiligt.
   Vereinigt eure Werke mit den Meinen, die Ich vollbracht habe und die Ich ununterbrochen vollbringe für die Rettung der Welt.
Eine in der Gnade Gottes und aus Liebe vollbrachte Tat besitzt Ewigkeitswert.
   C. - Ich danke Dir, Jesus, für diese kostbare Belehrung. Ich verspreche Dir, dass ich alles daransetzen werde, um nicht eine Minute zu verschwenden. Aber ich bitte Dich, sprich mit mir von Deiner Mutter.
   Jesus - Ja, Ich will mit dir von Meiner und deiner Mutter sprechen, die jetzt mit Mir im Paradiese ist.
Beide haben das Leben durchgekämpft aus Liebe zu Mir und haben es nicht unterlassen, Meinen Willen und ihre Pflicht zu erfüllen.

SIE VERLOR KEINE MINUTE

Meine liebe Mutter verlor keine Minute. Mein Vater bewunderte Sie, wie Sie emsig war wie eine Biene oder wie eine Ameise.
   Sie ging ununterbrochen von der Arbeit zum Gebete über, ohne je die innige Verbindung mit Mir, Ihrem Sohne, zu unterbrechen.
   So wirkte Sie in wunderbarer Weise mit an der Rettung der Menschen und an deren Heiligung. Aber auch deine gute Mutter arbeitete im Schweisse ihres Angesichtes, opferte sich und betete für ihre ganze Familie und für alle jene, die mit ihr lebten und sich ihr anschlossen.
   Darum geniessest du die Früchte ihres Lebens voller Opfer und Gottesliebe. Jetzt ist sie im Himmel bei Mir und bei Meiner Mutter, die sie auf Erden so sehr geliebt hat.
   Bete jeden Tag zu ihr. Du wirst ihre Hilfe erfahren, du als jüngstes und besonders bevorzugtes ihrer Kinder, und bitte sie auch für deine leiblichen und geistlichen Kinder. Die Macht der Heiligen im Himmel ist gross, besonders jener, die ihr ganzes Leben opferten in der Liebe zu Mir und zum Nächsten.
. . . . .
   C.-- O himmlische Mutter, willst auch Du mich segnen und mir raten?
   Maria - Halte dich an das, was dir gesagt wurde. Mache aus diesem Ort immer mehr ein Haus des Gebetes. Haltet euch nicht auf mit unnützem Geschwätz, verliert eure Zeit nicht; sprecht leise und achtet auf Meine ständige Gegenwart.
   Meine geliebte Tochter C., ich bin so froh, dass du dir vorgenommen hast, deine kleinen Fehler auszurotten; auch ich werde dir helfen und werde schauen, dass du jene Vollkommenheit erreichen kannst, welche Ich von dir so sehr wünsche.
   Liebe Mich, denke an Mich und mache, dass Ich geliebt werde. Verbreite den Rosenkranz, den deine liebe Mutter mit soviel Liebe Tag und Nacht gebetet hat. Auch dafür ist sie so hoch hinaufgekommen im Himmel und vermag soviel für euch alle.
   Alle Verehrer Meines Rosenkranzes geniessen eine besondere Gunst im Himmel, nachdem sie schon auf Erden besonderer Gaben teilhaftig waren.
Ich segne dich, Meine Tochter, und versichere dir, dass dir diese Botschaften vom Himmel diktiert werden.


Ich bin es, der spricht
15. März 1968

C. - Verzeihe mir, Jesus, vielleicht bin ich nicht bereit gewesen bei Deinem Anruf. Nun sprich zu mir, ich bitte Dich, und belehre mich. Sage mir Dinge, die nützlich sind für mich und für andere.
   Jesus -- Ja, Meine Tochter, deine Bereitschaft und dein Wunsch, Meine Worte zu hören, trösten Mich. Mein Wort ist göttliches Licht, ist Kraft, ist Gnade. Ich selbst bin das ewige Wort des Vaters. Wer Mich hört, wird nicht zu Grunde gehen. Mein Wort ist sanft und süss; es dringt ins Innerste des Herzens, belehrt und beruhigt, erhebt und verschönt, zerstreut die Irrtümer und Unklarheiten; es bringt Stärkung und Trost. Selig, wer Mein göttliches Wort zu schätzen weiss und es in die Tat umsetzt.
   Manchmal teilt es sich direkt mit und dringt wie ein feuriger Blitz ins Herz.
Andere Male teilt es sich durch Meine Priester mit, denen Ich den Auftrag gegeben habe, es zu verbreiten. Aber immer bin Ich es, Der spricht, auch wenn Ich Mich als Priester verkleide.
   Andere Male bediene Ich mich einfacher Werkzeuge, die oft ungeeignet und unfähig erscheinen, die Ich aber mit Gottes Weisheit erfülle und sie beauftrage, zu sprechen oder zu schreiben, während doch Ich selber in ihnen spreche oder ihnen diktiere.
   Du bist unter der Zahl der letzteren, und Ich habe' sehr viele solche gewählt, damit sie zum Herzen Meiner Kinder sprechen und die Welt sich schliesslich bekehre.
   O verkehrtes Geschlecht, wann wirst du glauben, dass es nur die unendliche Güte Gottes ist, die solche Wunder wirkt, um mit dir zu verkehren? Ich wähle meine Propheten inmitten des Volkes und salbe sie mit göttlichem Öl, und mache sie fähig, heilige, göttliche Dinge zu sagen.
   Kinder, liebt das göttliche Wort, was für ein Kleid es auch immer trägt; verbreitet es, was gleichbedeutend ist mit: verbreitet die Wahrheit. Es ist Licht, es ist Leben, es ist Weg. Es ist das ewige Wort des Vaters, welches schöpferisch über die unförmige Masse ging. Es ist das ewige Wort des Sohnes, welches den Irrtum zerstreute und die Wahrheit brachte. Es ist das ewige Wort des Heiligen Geistes, welches den Menschen beseelte und das jetzt die Kirche, Meine geliebte Braut, belebt.

DIE KOSTBARE PERLE

O gesegnetes Wort, steige hernieder ins Herz der Menschen wie süsser Tau. Verwandle und nimm hinweg den Schmutz, der das menschliche Auge trübt. Zeige, wie schön es ist, Gott und Ihm allein zu dienen und Ihn zu lieben. Wie
kurz ist das Leben und wie dringend ist es, dass man es auf die heilsamste Art und Weise verbringe. Es (das göttliche Wort) ist die kostbare Perle oder die Drachme, welche die Hausfrau sucht, und, einmal gefunden, hütet und verbirgt, denn sie weiss, dass es eine ewige Herrlichkeit wert ist.
   Ich bitte dich, C., empfange Meine Worte mit reinem Herzen und lasse sie Frucht bringen. Sei ängstlich besorgt um diese Saat und um diese Ernte, denn eines Tages wirst du dem Vater Rechenschaft ablegen müssen über das, was dir gesagt worden ist für dich und für die andern.
C. -- Herr, ich habe Angst vor dieser Gabe; ich fürchte, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein.
   Jesus - Fürchte nichts, vertraue auf Mich mit Demut und Einfalt. Verlasse dich nie auf deine Kräfte.
Ve    rtraue dich Jener an, welche die Mutter des göttlichen Wortes war, Ihr, welche das lebendige Wort, das Ich war, eifersüchtig im Schosse hütete, wie Sie die Belehrungen während Meines sterblichen Lebens im Herzen bewahrte.
   Bitte Sie unaufhörlich, dir die göttlichen Belehrungen zu erklären, welche Ich dir in den Stunden, die du Mir während der Nacht schenken wirst, geben werde, und sei versichert, dass Sie als gute Mutter und Lehrerin dich in der Tugend, 'Heiligkeit und Vollkommenheit wachsen lässt, so dass du in Ihren Augen, in jenen des Vaters und in Meinen, wohlgefällig sein wirst.
. . . . . .

Eine Feuersbrunst der Liebe
16. März 1968

C. - Jesus, meine Liebe, meine Süssigkeit und meine Hoffnung, meine Wonne, sprich zu mir und ich höre auf Dich!
Jesus - Meine geliebte Tochter, hier bin Ich. Ich bin auch leiblich in dein Herz herabgestiegen und habe deine Liebe und deine Gefühle der Zuneigung empfangen. Ich habe sie gesegnet und geheiligt.
   Ich danke dir, meine Tochter, für soviel Liebe.
   Ich bin dir zuvorgekommen, denn seit Ewigkeit habe Ich an diese süssen Momente der innigen Vereinigung mit dir gedacht, welche jetzt Wirklichkeit werden.
   Benütze diese Liebe, um die Welt zu heiligen. Opfere Mir die ganze Liebe, deren die Menschen fähig sind, auf und vereinige sie mit Meiner Liebe, damit alle ihre Stumpfheit abschütteln und Mich lieben können.
   Mögen Gott, ihren Herrn und Schöpfer, lieben die Priester, die Ordensleute und die gottgeweihten Seelen, und mögen sie bereit sein, ihr Leben für Ihn hinzugeben.
   Mögen Ihn lieben die Jungen, alle insgesamt, und mögen sie ihre Jugendjahre heiligen, indem sie an Ihn denken und ihre Zeit mit Werken des Apostolates ausfüllen.
   Mögen die Kranken ihre Tage für Gott aufopfern, denn nur auf diese Weise werden sie in ihren Mühsalen Trost finden.
   Mögen die Eheleute so leben in der Liebe zu Jenem, der sie vereint, dass die Familien gesegnet seien und die ganze Welt gleichsam eine Feuertaufe erhalte.
   «Kleiner Funke, grosse Flamme», sagt eines eurer Sprichwörter. Nun gut: es genügt ein Funke von Liebe zu Gott, um eine Feuersbrunst der Liebe zu entfachen.

DIE LIEBE BREITET SICH AUS

Ihr beklagt euch, Meine Geschöpfe, weil an vielen Orten verheerende Kriege ausbrechen, und es genügt der Hass von wenigen Menschen, um sie zu entfachen. Nun, was der Hass an Bösem erzeugt, kann die Liebe an Gutem hervorbringen. Die Liebe teilt sich mit, verschenkt sich, lässt das Gute erblühen, die Güte, die Nächstenliebe; sie beseitigt den Hass, das Böse, die Lüge und die Unhöflichkeit.
   Liebe Mich, Meine Tochter, und du wirst deine Familie erblühen sehen wie eine fruchtbare Pflanze, und unter dieser Pflanze wirst du deine Tage glücklich verbringen.
   Ich sage dir nicht, dass du, indem du Mich liebst, frei sein wirst von jedem Kreuz: nein, der Schmerz wird dir sogar das Herz durchdringen, denn die Liebe erprobt sich im Opfer, wie das Gold im Schmelztiegel geprüft wird; aber dein Leben wird glücklich sein inmitten von Leiden und bitteren Mühsalen, denn die Liebe mildert sie, wandelt sie um, lindert und segnet sie.
   Gott selbst macht diese Leiden zu den Seinen, teilt sie und verwendet sie zum Vorteil aller, Danke Mir und preise Mich immer, liebe Tochter, in den Tränen und in der Freude, im Glück und im Dunkel, denn so wünsche Ich es, und es ist besser für dich.
   C. -- Ich danke Dir, Jesus, für diese kostbaren Belehrungen, welche ich auch anderen zu vermitteln suchen werde.
   Jesus - Ja, Meine teure Geliebte, Ich wünsche, dass du diese Wahrheiten, welche Ich dich lehre, verbreiten kannst, um daraus auch für die andern eine göttliche Speise zu machen. Es wird ein Tag kommen, wo die Wolken, welche das irdische Leben verdunkeln, verschwunden sein werden; dann wirst du Mich sehen und umarmen können in der Ewigkeit; und dann, wenn du Meine
Belehrungen praktiziert und verbreitet haben wirst; wirst du wie ein Stern glänzen dort oben im Himmel.
   O, der Himmel! Wenn du wüsstest, Meine Tochter, was der Vater Seinen geliebten Kindern bereitet hat! Niemand wird sich je vorstellen können, welche Glorie, welche Freude, welche Belohnung Er ihnen vorbehält.
   Also Mut, liebe Kinder, Mut, Vertrauen und voran.
   Im Kampf des Lebens, in den harten Prüfungen des menschlichen Daseins ist nichts umsonst, wenn ein Funke göttlicher Liebe da ist, um sie zu beleben.
   C. -- Jesus, segne mich, ich bin sehr müde. Ich werde immer zu Deiner Verfügung sein.
   Jesus -- Ja, ich segne dich und beschütze dich.

Ich liebe die Grossmütigen
17. März 1968

C. -Jesus, ich bin zu Deinen Diensten. Sprich zu mir, ich bitte Dich.
   Jesus - Meine Tochter, höre Mich: Nichts auf der Welt ist so wertvoll wie die Liebe. Sie ist ein funkelnder Edelstein einer Krone, welche auch auf dem Haupte der Auserwählten glänzt. Der Glaube verwandelt sich in die beseligende Anschauung Gottes. Die Hoffnung hört auf mit der Erreichung des ewigen Lebens, aber die Liebe wird nie untergehen. Sie wird das Band sein, welches die Auserwählten mit Gott und unter sich verbindet; die wunderbare Kette, welche das Paradies umschliesst. Je eifriger eine Seele auf Erden in der Übung der Liebe gewesen ist, desto mehr wird ihr Herz im Himmel mit Freude erfüllt sein.
   Die werktätige Liebe ist göttliche Tugend, denn Gott ist Liebe und diese offenbart sich in seinen Werken.
   Übe diese Tugend, Meine geliebte Tochter, auf die vollkommenste Weise.
   Deine Nächstenliebe sei demütig und aufrichtig. Sie soll wirklich von Herzen kommen, einem Herzen, das liebt und feinfühlig ist für alle Leiden der andern.
   Übe die Nächstenliebe mit allen, speziell mit jenen, welche mit dir zusammenleben. Es ist wahr, manchmal tun sie dir wehe, aber was tut's? Hast nicht auch du; deinerseits, andere leiden gemacht? Niemand ist in dieser Beziehung immun, und wenn dir die andern verziehen und dich geliebt haben, warum willst du nicht grossmütig sein, indem du jene liebst, welche dir Unannehmlichkeiten, Mühseligkeiten und Leiden verschaffen?
  Liebe, Meine Tochter, mit inniger Liebe, so wie Ich geliebt habe und dich liebe, ungeachtet deiner Unvollkommenheiten und Schwächen. Schmiege dich an Mein Herz und liebe so bis ans Kreuz, bis in den Tod ..
   Vergiss jeden Tag die Beleidigungen, welche dir zugefügt werden, wie Ich sie vergesse, sobald du Mich um Verzeihung bittest. Lass die Sonne nicht untergehen über deinem Zorne, denn du weisst nicht, ob du sie am andern Morgen wieder aufgehen siehst; es könnte ja sein, dass auch du dem gestrengen Blick des Vaters begegnetest, der dich richten wird.
   Liebe alle, welche dich umgeben, alle deine geistlichen Kinder, welche Ich dir gegeben habe, auch wenn sie dich langweilen mit ihren Klagen oder dir den Atem verschlagen mit ihren Forderungen oder dich in deiner Arbeit stören. Die Begegnung mit diesen Menschen ist ein Segen für dich und alle deine Lieben.

BESIEGE DEN EGOISMUS

Wenn du eine Träne trocknest, so tröstest du Mich. Wenn du eine Sorge zerstreust, so beglückst du Mich, der Ich in diesen Seelen, welche Ich dir gesandt habe und dir fortwährend sende, gegenwärtig bin. Bete immer für sie und bitte sie um die Gefälligkeit ihres Gebetes für dich. In diesem Austausch des Gebetes und der Hilfe übt man die Liebe, die göttliche Tugend.
   Hilf den Armen, besonders jenen, welche der Gruppe angehören, damit sie das Gefühl haben, einer echten Familie anzugehören, jener geistigen Familie nämlich, von der Ich dir gestern gesprochen, als Ich sie mit einer fruchtbaren Pflanze verglichen habe.
   Besiege den Egoismus mit der Güte: schenke mit Grossmut alles, was du kannst. Ich liebe die Grossmütigen, welche gerne alles opfern, was ihnen gehört, in jeder Beziehung, auch im geistigen Sinne.
   Schenke, geliebte Tochter! Die Liebe ist verschwenderisch; sie wächst aus sich selber und vollbringt Wunder an guten Werken.

O heiliger Wille Gottes!
18. März 1968
C. - Jesus, sprich zu mir, ich höre auf Dich.
  Jesus - Meine geliebte Tochter, höre gut auf Meine Worte und mache sie zu deinem täglichen Brot. Ich belehre dich und führe dich, denn Ich wünsche deine Vollkommenheit.
  «Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist», so habe Ich euch gesagt, und jetzt sage Ich es dir persönlich.
  Die Vollkommenheit ist nur möglich, wenn Gott selbst uns Seine Hilfe gewährt; diese erlangen wir aber, wenn wir fortwährend durch unser Gebet sie erflehen.
  Der Mensch, angezogen von tausend unwichtigen Dingen, ist versucht, ihnen zu folgen und die einzige wichtige Sache aus seinem Blickfeld zu verlieren: «Die Rettung seiner Seele». Nur eine Sache ist nötig in der Welt, lieben und Gott dienen und Ihm allein dienen, was mit andern Worten heisst: den Willen Gottes tun.
  Er tut sich euch kund, indem Er euch immer einladet, das Gute zu tun und das Böse zu lassen.
Denk immer daran, das einzig wahrhaft Böse ist die Sünde und das einzig wahrhaft Gute die Gnade.
Der Wille Gottes tut sich auch kund durch das Wort und die Lehre der Kirche, die die Lehrerin der Wahrheit ist. Sie weist fortwährend auf das Gesetz Gottes hin, erklärt und erläutert es und ladet zu seiner Befolgung ein.
  Erfülle den Willen Gottes so, wie Ich dich gelehrt habe. Wenn du vollkommener sein willst, so höre auf diese neue Belehrung.
Gib dich ganz zu eigen Mir und tue nichts ohne Mich. Mit der gleichen Vollkommenheit, mit der Ich im Leben handelte und mit der gleichen Allmacht, mit welcher Ich jetzt fortwährend wirke, wirst du dein Tun vollbringen. Halte dich an das.
  Stelle dich ganz in Meinen Dienst und bekümmere dich um nichts anderes, als Meinen Willen zu tun. Ich werde dich leiten, damit du Tag für Tag darin fortschreiten kannst, indem du deinen Willen verschwinden lässt, dein «Ich», das dich zum Verderben führen könnte und das sicher jeglicher guten Tat unfähig ist.
  Die, welche stets den Willen Gottes erfüllen, sind die Engel; aber auch auf Erden gab es und gibt es Seelen, nur darauf bedacht, Meinen Willen zu tun und die sich so geheiligt haben und noch heiligen.
  Stelle also in Meinen Dienst deinen Geist mit deinen Gedanken, und sie werden rein, heilig, göttlich sein.
Stelle deinen Körper in Meinen Dienst, und deine Handlungen werden mit den Meinen wetteifern und werden an der Rettung vieler Seelen auf der Welt mitwirken.
  Stelle deine Absichten und deine Wünsche in Meinen Dienst, damit sie sich ausweiten und das ganze Universum umfassen.


DAS TÄGLICHE BROT

O heiliger Wille Gottes, den Ich auf Erden erfüllte bis zur völligen Hingabe Meiner selbst am Kreuze, wie bist Du so teuer! Den Willen Meines Vaters zu tun, ist Meine tägliche Speise gewesen.
  Die Merkmale, mit denen Ich auf Erden den göttlichen Willen ausführte, sind: Bereitschaft, Liebe, Grossmut.
  Ich bin in die Welt gekommen, um den Willen des Vaters zu tun, und dies war für Mich das tägliche Brot. Ich vollbrachte nichts, ohne Mich an den Vater zu wenden; und nachdem Ich Ihn um Seine Hilfe und Seinen Segen angerufen hatte, schickte Ich Mich an, zu handeln, obwohl Ich, ebenso Gott wie Er, diesen Hilferuf nicht nötig gehabt hätte. Aber Ich habe euch das Beispiel geben wollen, damit ihr es ebenso haltet.
  Frage dich oft während des Tages; Meine Tochter: «Sind dies gottgewollte Werke?» Und wenn sie es sind, bete, damit sie auf die bestmögliche Weise ausgeführt werden.
 Verzichte auf deinen Willen, welcher dich dazu führt, das Böse zu tun, dich von Gott zu entfernen und dich selbst zu suchen; tauche mit grossem Vertrauen unter in Jenen, dessen Handlungen immer vollkommen sind.
  Sei grossmütig und bereit, dem kleinsten Wink Gottes und Seiner Stimme zu gehorchen. Die Stimme Gottes wird lauter und öfter zu dir sprechen und wird dich auf die ewigen Wege des Paradieses weisen.
  Wende dich jetzt an Meine heilige Mutter, welche dich belehren wird über einige kleine Dinge, an welche du dich halten sollst.
C. - Ich danke Dir, Jesus, segne mich und hilf mir, Deinen Willen zu verwirklichen in jedem Augenblick meines Lebens.
  Jesus - Ich segne dich, Meine Tochter.

.........

  Maria - Ich bin deine himmlische Mutter und die Mutter Gottes, hier, vor dir gegenwärtig. Ich liebe dich so sehr, Meine Tochter, und kümmere Mich um dich mit unendlicher Güte.
  Ich will dich immer besser und vollkommener, geduldiger; wohltätig, demütig und vorsichtig im Wollen und Denken. Halte Mich dir immer vor Augen, Meine Tochter, und ahme Mich nach, besonders in der Erfüllung deiner täglichen Pflichten
  Die Arbeiten, die du jetzt ausführst, habe auch Ich getan, als Ich auf Erden lebte, und Ich habe sie mit Frohmut, mit Liebe, mit Grossmut getan, wohl wissend, dass sie der Wille Gottes waren. Ich bin Deine Mutter, die Königin des göttlichen Wollens, und indem du Mir nachfolgst und Mich nachahmst, wirst du zu Meinem Reiche gehören.
  Wie sehr wünsche Ich, dass sich dieses göttliche Reich über die ganze Welt ausdehne! Gewiss, es ist nicht so leicht, die Dinge Gottes zu verstehen. Du kannst sie nur verstehen mit Hilfe der Gnade, die der Herr dem nie fehlen lässt, der um sie bittet! Und auch Ich werde ihm helfen, da Ich ohne Unterlass demjenigen Gaben austeile, der zu mir Zuflucht nimmt.
  Rufe Mich an ohne Unterlass, liebe C., und Ich werde sehr glücklich sein, dir in jedem Ding, sei es klein oder gross, beizustehen, und Ich werde dir helfen, in das Reich jener Seelen, die alles in Gott und für Gott tun, einzutreten und ihm anzugehören.
........


Sie war voll der Gnade
19. März 1968

C. -- Jesus, hier bin ich; sprich zu mir, ich höre auf Dich.
   Jesus -- Meine geliebte Tochter, wie süss ist Meine Begegnung mit dir!
   Ich begegne dir im Sakrament der Busse und erfülle dich mit Gnade. Ich begegne dir im Sakrament der Eucharistie und erfülle dich mit Liebe. Ich begegne dir im Leiden und bringe dir Trost, Friede, Ergebung und Freude.
   Ich begegne dir in den nächtlichen Stunden, wie Nikodemus, belehre dich und unterhalte Mich mit dir, indem Ich von den Dingen des Himmels spreche.
   C. -- Mein Jesus, unendlichen Dank für alle diese Begegnungen, welche mir helfen, das christliche Leben zu leben und im göttlichen Leben zu wachsen.
   Jesus -- Du hast es gut gesagt, Meine Tochter: das göttliche Leben. Das zweite Leben, das Leben der Gnade, das Leben Gottes in dir: das ist jenes, das zählt und das ewig dauern wird.
   Trage Sorge zum Leben der Gnade, und wie du den Körper nährst, ihn verschönerst, ihn bereicherst, ihn vor Schäden bewahrst, die ihn verunstalten oder ihn leiden machen könnten, so verhalte dich mit dem Leben der Seele und bewahre sie vor jenen Dingen, welche ihr in irgend einer Weise schaden könnten.
   Richte deinen Blick auf einige Dinge, die ich dir sagen werde.
  Fürchte nicht jene, welche dem Körper schaden oder dir den guten Ruf oder die Achtung entziehen, sondern jene, welche dir Grund sein könnten zu geistigem Schaden.
   Gib acht auf die Versuchungen des Teufels, denn er ist der Engel der Finsternis, und gerade weil er ein Engel ist, besitzt er einen scharfen Verstand, der über jenem des Menschen steht. Schlau und falsch, zeigt er dir als schön und schmeichelhaft, was unwürdig und trügerisch ist. Empfiehl dich deshalb ohne Unterlass Mir und Meiner Mutter im Gebete, damit du vor dem Bösen bewahrt bleibest.
   Achte auf das, was ich dir anrate: Kümmere dich um Dinge der andern nur in dem Masse, als du dem Nächsten nützlich sein und ihm helfen kannst.
   Mische dich nicht in Sachen, die dich nichts angehen, lasse andere entscheiden und machen. Du wirst ruhiger leben und frei sein von Kritiken und lieblosen Bemerkungen, die so leicht vorkommen.
   Verliere die so kostbare Zeit nicht. Halte immer eine kleine Arbeit, die du verrichten, oder ein Gebet, das du sagen kannst, bereit, auch wenn fremde Leute dich besuchen kommen.
   Sei bescheiden im Gespräch, wer zuviel spricht, irrt sich oft. Mässige auch die Stimme, die wie eine himmlische Melodie klingen muss. Auch die Stimme hat ihre Wichtigkeit in der Erfüllung deiner Mission. Die Sanftmut beim Sprechen erobert und erbaut; mit Freundlichkeit und liebenswürdigem Sprechen kannst du leichter dem helfen, der leidet und in Not ist.

SANFT UND DEMÜTIG VON HERZEN

Meine Mutter sei dir Beispiel. O ja, Sie war die «Gnadenvolle»: nicht nur war das göttliche Leben in Ihr in überfliessendem Masse, Sie besass auch eine natürliche Anmut, welche die Gemüter entzückte und alle Herzen, auch das Meinige, eroberte.
   C. -- Jesus, lehre mich sanft und demütig von Herzen zu sein, wie Du es warst und wie es Deine und meine Mutter war.
   Jesus - Ja, Meine Tochter, Ich verspreche es dir; aber auch du zeige ein wenig guten Willen. Mache dies zum Gegenstand der Gewissenserforschung bei deinen Beichten. Bemühe dich also, Mich nachzuahmen, um Mir Freude zu bereiten und Mir zu helfen, alle zu bekehren und zu retten.
   C. -- Mein Jesus, habe ich unrecht getan, als ich sagte, ich sei gegen jene Botschaften, welche sich gegen die Bischöfe richten?
   Jesus -- Nein, Meine Tochter. Nicht alle Botschaften kommen vom Himmel. Zu oft drängt sich der Böse mit seinen Machenschaften ein und verdirbt alles. Dieses erlaube Ich, wenn in dem, der sie empfängt, keine Demut ist.
   C. -- Mein Herr, ich bitte Dich, nie zu erlauben, dass sich böse Dinge in das Wort, das Du mir eingibst, einschleichen. Demütige und züchtige mich vielmehr, damit ja nicht geschehe, dass ich Böses statt Gutes tue.
   Jesus - Ja, Meine Tochter: Ich willige ein, und du demütige dich ohne Unterlass vor Gott, der, wenn Er dich auch als Werkzeug des Guten für Seine Ehre erwählt hat, dich nicht immun gemacht hat vor der Sünde und vor dem Bösen. Das ist gut für dich, denn wenn du gefeit wärest gegen das Böse, hättest du kein Verdienst beim Vollbringen des Guten.
. . . . .
   Maria -- Meine geliebte Tochter, Ich danke dir für deine Zuflucht zu Mir, zweifle nie an Meiner Hilfe. Ich begleite dich Tag und Nacht und wache über dich.
   Ich sehe deine Anstrengungen, deine Opfer, deine Widerwärtigkeiten und segne alles, damit dies für dich zu einem kostbaren Schatz werde für deinen Himmel.
   Ich segne dich, Meine Tochter, mit Meinem göttlichen Sohn.
. . . .. Bleibe froh, die Mutter verlässt dich nie.


Gott ist unendliche Güte
20. März 1968

C.-- Mein Jesus, ich bitte Dich wirklich von Herzen um Verzeihung ...
   Jesus -- Meine geliebte Tochter, ängstige dich nicht; empfange die Lehren, die Ich dir erteile und mache sie dir zunutze. Zur gegebenen Zeit wirst du erfahren, was du mit diesen Schriften, die du sorgfältig aufbewahren sollst, machen musst.
   Sprich immer mit grosser Einfachheit und Aufrichtigkeit zu Mir, denn nur so kannst du Mir gefallen, auch wenn Ich dich manchmal tadle. Zweifle nie an dem, was Ich dir sage. Empfange alles wie ein Kind, denn die geistige Kindheit ist eine Gabe, die zur Vollkommenheit führt.
   Erinnerst du dich an die heilige Theresia, die du besonders verehrtest? Nun gut, führe dich so auf wie sie, die jetzt mit Mir lebt. Lasse dich tragen, in Meine Arme gebettet und an Mein Herz geschmiegt.
   Nimm die Prüfungen mit Frohmut entgegen, auch wenn sie dir im Augenblick Wunden schlagen und dich leiden machen. Du bist nie allein in der Welt. Es gibt jemand, der über dich wacht und dich liebt.
    Gott ist Vorsehung und unendliche Güte; warum nicht sich Ihm anvertrauen? Eine Mutter wird ihre eigenen Kinder verlassen können, aber Gott nie.
   Gott liebt euch, Kinder, wie Er Sich selbst liebt, denn Er könnte nicht anders, da eure Seele ein Teil von Ihm selbst ist, Sein Lebenshauch. Darum kann Er ein Geschöpf nicht sich selbst überlassen, auch nicht, wenn es undankbar und böse ist, sondern folgt ihm über Berg und Tal, wie euch im Evangelium erzählt worden ist. Er folgt ihm sozusagen bis ins Unwahrscheinliche, setzt alle Seine Güte in dessen Dienst, damit es abstehe vom Bösen.
   Wenn es Ihm gelingt, das Geschöpf einzukreisen mit Seinen Gnaden und es dazu bringt, umzukehren, macht Er es zu Seinem Bevorzugten, legt es Sich auf die Schultern, schmiegt es an Sein Herz und berauscht es mit Seiner Liebe. Darum hat das Gebet für die Sünder soviel Wert. Wenn ihr wüsstet, welche Freude Mir eine Seele bereitet, die zu Mir zurückkehrt.
   C. -- Mein Jesus, Du liebst die Sünder so sehr, aber ich denke, dass Du die Gerechten noch viel mehr liebst.
   Jesus -- Meine Tochter, du bist Mutter und wirst Mich verstehen können.
  Jene Kinder, die in deinem Hause wohnen, geniessen dein Umsorgtwerden und deine Gunst; aber wenn du einen Sohn in der Ferne hast, und du weisst, dass er krank ist, ist es nicht so, dass du öfters an ihn denkst, und sollte er geheilt zu dir zurückkommen, machst du nicht ein grosses Fest und lädst die ganze Familie zu dir ein, um ihn zu feiern?
   Nun, so ist es für Mich, der Ich alle Menschen liebe als Meine Kinder.

SIE HABEN MICH VERLASSEN

Wie viele, wie viele sind fern von Mir! Die einen kennen Mich noch nicht, andere haben Mich gekannt und verlassen - aus Gleichgültigkeit.
   Die einen haben sich abgewendet von Mir, weil Mein Wort zu schwierig war. Ich sprach ihnen von Verzicht, von Armut, von Keuschheit. Dies ist eine Sprache, welche wenige verstehen und noch wenigere befolgen.
   Es haben Mich verlassen die Lauen, die Bösen und auch die Freunde, welche Ich seinerzeit zum Gegenstand Meiner unendlichen Zärtlichkeiten gemacht hatte.
   C. -- Mein Jesus, ich bitte Dich, nie zu erlauben, dass ich mich von Dir trenne. Bleibe in meinem Herzen, Mein Herr, so wie ich Dich jetzt höre. Vereinige meine Herzschläge mit den Deinen, Mein Jesus, für immer!
   Jesus - Ich danke dir, liebe Tochter, für diese innige Liebe, die Ich selbst dir ins Herz lege, Du gibst Mir das, was Ich dir gebe, und in dieser Erwiderung der Liebe besteht die Heiligkeit und das Leben. Sage Mir nun, Meine Tochter und Meine Braut, was du von Mir verlangst.
   C. -- Mein Jesus, ich bitte Dich um die Demut und die Einfachheit, die geistige Kindheit und die Liebe zu den Sündern.
  Jesus - Ja, liebe die Seelen der Abseitsstehenden, welches auch immer der Grund sei, der sie von Mir ferne hält: Hass, Bosheit, Unwissenheit oder Gleichgültigkeit.
  Lege einem grossen Teil deiner Gedanken und deiner guten Meinungen den Wunsch zugrunde, dass sie ins väterliche Haus zurückkehren. Bringe für sie viele Opfer, Abtötungen und Gebete dar. Es gibt im Himmel ein gros ses Fest für jeden, der zurückkehrt, und für Mein Herz ist es ein grosser Jubel.
   Ich liebe die Gerechten, die bei Mir sind und die täglichen Wohltaten geniessen, auch wenn es manchmal scheint, dass Ich sie vernachlässige.
   Wie du, Meine Tochter, den umarmst, der zu dir kommt, auch wenn es jenen, die bei dir wohnen, scheint, dass du ihnen etwas vorenthältst.
. . . . .

Die Rettung der Seele
21. März 1968

C. -- Mein Jesus, hier bin ich! Sprich zu mir, ich bitte Dich.
   Jesus -- Meine geliebte Tochter, viele Dinge schmeicheln eurem Geist und eurem Herzen, aber nur eines ist wichtig: die Rettung der Seele!
   Lass Mich also von deiner Seele sprechen, die Ich schön erschuf, von einer göttlichen Schönheit. Wegen ihrer Eigenschaften, mit denen sie ausgestattet ist: einfach, unvergänglich, da geistig, wird sie niemals sterben.
   Die Welten und die Jahrhunderte und mit ihnen die Menschen werden vergehen, aber die Seelen werden nie vergehen, da sie unsterblich sind. Du verstehst, Meine Tochter, wie gross der Wert einer Sache ist, die die Zeit nicht zerstören kann, sondern die ewig dauert.
   Gott selbst, der die Seele erschaffen hat, könnte sie nicht zerstören, eben weil sie geistig und von göttlicher Herkunft ist.
   Lass also andere sich mit Dingen beschäftigen, die vergehen, meine Tochter, und denke du an jene, welche bleiben, auch wenn sie die Wohnstätte wechseln werden.
   Du weisst, Meine Liebe, dass den Seelen, die ihre Prüfungszeit auf der Erde verleben, eine Ewigkeit der Glorie oder eine Ewigkeit der Strafe vorbehalten ist.
   Du arbeitest deshalb in dieser kurzen Zeit, um dir den ewigen Lohn oder die ewige Strafe zu bereiten. Wenn du alles, was Gott dir sendet, mit Geduld und mit Freude annehmen wirst, wenn du ferne von der Sünde leben und Gott im Gebet nahe sein wirst, wenn du dein geistiges Vermögen mit guten Werken anhäufest, wird dir Gott eine ewige Belohnung bescheren.
   Auch wenn du alle diese Dinge nicht ohne fortwährende Hilfe Seiner Allmacht und Seiner Güte machen kannst, so bist du doch unglücklich, wenn du dieses Ziel nicht erreichen und deine Seele verlieren wirst.
   Denn der Preis ist so gross wie es im entgegengesetzten Sinne die Strafe ist, welche nie enden wird.
  Darum ist euch gesagt worden: Fürchte nicht jene, die dir eine Hand oder ein Auge ausreissen, sondern jene, welche dir das Leben der Seele nehmen. Denn es ist besser, nur mit einem Auge ins Paradies zu gehen, als mit zweien in die Hölle.
   Wenn die Seele mit der Gnade bekleidet ist - ein Geschenk, das ich allein ihr gegeben und wiedergegeben habe, als sie mit der Sünde verloren war - ist sie von einer Schönheit, die Mein Herz entzückt und Ich sehe in ihr den Abglanz Meiner selbst. Ich fühle Mich deshalb von ihr angezogen wie der Magnet vom Metall, das in seine Nähe kommt, und bin vom Wunsche beseelt, mit ihr eins zu werden. Ich durchdringe sie in der Tat, die Seele im Stande der Gnade, Ich lasse sie leben von Meinem Leben.
   Ihre Werke erhalten deshalb Ewigkeitswert und werden zu jenem geistigen Vermögen, mit welchem man die ewige Rettung erkauft.
  Die Seele im Stande der Gnade, strahlend, funkelnd, mit Heiligkeit und Tugend ausgestattet, ist «Meine süsse Braut, die blendendweisse Taube, die wohlriechende Rose», Gegenstand Meines Wohlgefallens, Meiner Zärtlichkeiten, Meiner Zwiesprachen.

MÄCHTIG ÜBER MEIN HERZ

Wenn die Seele im Stande der Gnade Meinen Aufmerksamkeiten entspricht, vermehre Ich diese letzteren bis zum «In-sie-verliebt-werden» und mache Mich zu ihrem Sklaven.
   Ja, die Seele im Stande der Gnade, welche Meinen Aufforderungen zur Liebe Gehör schenkt, gewinnt Macht über Mein Herz, so dass Ich ihr nichts abschlagen kann und auch ihren kindlichen Wünschen entspreche.
   Die wunderbarste Seele, die das Herz Gottes entzückte seit aller Ewigkeit, war, nach der Meinen, jene Meiner Mutter. Der Glanz Ihrer Seele vermehrte sich von Tag zu Tag und bereicherte sich ohne Unterlass, während nie, auch nicht die kleinste Unvollkommenheit, Ihre Seele streifte.
   Ich habe dir diese Belehrung gegeben, liebe C., um das zu unterstreichen, was in der Welt am wichtigsten ist. Mögen doch die andern zu erfahren suchen, wie man Lotterien gewinnt, wie man sich Güter erwirbt, das Glück und den Ruhm vermehrt, aber dir sei daran gelegen, deinen künftigen Ruhm zu vermehren, und auch zu bewirken, dass alle, welche zu dir kommen, dieses begreifen und sich endlich einem göttlichen Leben hingeben, einem Leben des Glaubens, der Liebe und der Gnade.
. . . . .
   Jesus -- Meine Tochter, lässest du dich noch von Zweifeln beunruhigen? Bleibe froh und bekümmere dich um nichts, gehe so voran, indem du Meinen Willen tust und dich Mir überlässest.
   Liebe Mich, und das genügt Mir.
   C. -- Mein Jesus, verzeihe mir und sprich zu mir.
   Jesus -- Liebe Tochter, wenn du wüsstest, wie sehr du Mir wehtust, wenn du an Meinem Worte und an Meiner Gegenwart zweifelst.
Ich bitte dich, empfange alles, was dir von oben kommt, mit Einfalt des Herzens, damit es nicht geschehe, dass sich der Herr von dir zurückziehe.
   C. -- Mein Jesus, wie werde ich es machen, um die andern zu trösten, in diesem Seelenzustand?
   Jesus -- Übergib dich Mir und vertraue Mir. Du wirst auch diese kleine Prüfung überwinden und die Frohmut und der Friede werden zurückkehren.

Mut und an die Arbeit
22. März 1968

C. -- Jesus, sprich zu mir! Ich fühle Dich, und ich glaube Dich in mir gegenwärtig, aber hilf meinem Unglauben.
   Jesus. -- Geliebte Tochter, öffne dein Herz dem göttlichen Tau, den ich auf dich hernieder steigen lassen werde. Zweifle nicht!
   Glaube und du wirst noch erstaunlichere Sachen als diese sehen. Bei Gott ist nichts unmöglich. Ja, Meine Tochter, Ich habe es auf Mich genommen, dein Herz mit dem Meinen auszutauschen, deshalb hast du deine Brust sich weiten gefühlt.
   Jetzt wirst du die ganze Welt lieben, Gute und Böse, mit Meinen eigenen Gefühlen. Du wirst Mir helfen, alle Brüder zu retten.
   C. -- Jesus, was kann ich tun? Sprich, ich höre auf Dich und werde Dir gehorchen.
  Jesus -- Lass Mich über alles verfügen. Wache über dich selbst, damit nichts verloren gehe; und jede deiner auch noch so kleinen Angelegenheiten - Ich meine Leid oder Arbeit, Wort oder Gedanke - alles diene der Erfüllung Meiner Absichten und Meines Willens.
   Rege dich nie auf, sondern bleibe, wie vom Blitze Meiner Liebe getroffen, in Meinen Armen und an Meinem Herzen. Damit will Ich dir nicht sagen, dass du die Stunden betend verbringen wirst, im Gegenteil, deine Tätigkeit wird sogar noch intensiver werden; aber du wirst von Mir in Beschlag genommen und die ganze dich umgebende Welt wird dir gleichgültig sein.
   Versenke dich, Meine Tochter, in Mein Herz, um die Geheimnisse der Gnade und der Liebe zu erforschen. Heere von Menschen sind an Ihm vorbeigegangen, gehen an Ihm vorüber und werden an Ihm vorbeigehen. Wenige haben sich aufgehalten und werden sich aufhalten, um dessen unaussprechliche Liebe zu erfassen.
   Ihr gegenüber ist die mütterliche Liebe nichts, obwohl sie gross ist. Die Liebe des Vaters und des Freundes kommt ihr nicht gleich. Paulus hat etwas davon erfahren. Johannes auch, als er das Haupt an Mein Herz legte.
   Voll und ganz verstand Mich Meine jungfräuliche Mutter, der Ich alle Geheimnisse anvertraute. Sie, die Braut des Heiligen Geistes, machte diese sich zu eigen und ward Mein vollkommenes Abbild. Wohlan denn, Meine Tochter, jetzt setze Ich dich in Kenntnis von diesen Geheimnissen.
   Erneuere deine Weihe an den Heiligen Geist und jene an Meine Mutter, stelle dich noch einmal unter Ihren mächtigen Schutz. Rufe Sie an mit den süssesten Namen, jene Namen, die Ich Ihr fortwährend wiederholte und die Ich Ihr jederzeit im Himmel wiederhole, und bitte Sie, dir zu helfen zum Verständnis der Tiefe, der Weite und der Unergründlichkeit dieses von Liebe glühenden Herzens.
   C. -- Ich danke Dir, 0 Jesus.
   Meine liebe Mutter und meine süsse Herrin, hier bin ich vor Dir. Ich bin in Deinen Händen, und ich bitte Dich, jene heilige Mission an mir zu erfüllen, von der Jesus eben jetzt gesprochen hat.

EIN SCHÖNES MEISTERWERK

Maria -- Meine geliebte Tochter, wie glücklich bin Ich, diese Pflichten zu erfüllen gegen eine Seele wie die deine, die Meinen Jesus und Mich mit einer so innigen Liebe liebt.
   Zweifle nicht daran, dass es Uns mit ein wenig gutem Willen auch deinerseits, gelingen wird, alle Schlacken von deiner Seele zu beseitigen, all das, was nicht vollkommen mit den Wünschen Meines Jesus und den Meinen übereinstimmt, und es wird ein schönes Meisterwerk zum Vorschein kommen, würdig, es dem Vater zu schenken.
   Mut und an die Arbeit!
   Jesus -- Meine liebe Tochter, verzeih, wenn ich dein Gebet unterbreche, um dir das zu sagen, was Mir auf dem Herzen liegt. Ich habe dir schon zum Herzen gesprochen während des Gebetes, um dir eine Seite Meiner Liebe zu
zeigen, nämlich jene, die Mich zum Gefangenen der Liebe im Tabernakel macht.
   Ich lade dich ein, dich Meiner während des Tages zu erinnern, da Ich allein gelassen und verlassen bin. Kein grösseres Geschenk konnte Ich den Menschen machen. Nach dem Kreuzesopfer ist jenes die grösste Gabe, die Mich zu eurer Speise macht, zu euerm Freund, zu euerm Sühnopfer. Und doch lieben Mich wenige.
   Viele beschimpfen Mich, und während Ich nur Liebe schenke, empfange Ich nur Hass, Verachtung, Gleichgültigkeit und Kälte. Liebe du Mich wenigstens! Ich bitte dich, sorge dafür, dass unsere Begegnungen in der heiligen Kommunion vorbereitet seien, dass sie die Begegnungen zweier Herzen seien, die sich lieben und sich gegenseitig schenken.
   Es genügt eine Kommunion voll Liebe als Anfang eines heiligen Lebens.
Es genügt eine unwürdige Kommunion, um in einer Seele ein Chaos zu schaffen und sie zur Wohnung des Teufels zu machen.
   Höre diese Belehrung, Meine Tochter, und mache, dass Ich geliebt werde, Ich bitte dich. Mache, dass die Seelen, auch durch dich, die Grösse des Geschenkes begreifen.
   Sie mögen es mit Liebe empfangen, sie mögen es hüten in ihren Herzen, denn es wird für sie Segen oder ewige Verdammnis bedeuten.
   Ich segne dich, Meine Tochter.

Mein und euer Vater
23. März 1968

C. - Jesus, hier bin ich für Dich.
   Jesus -- Meine Tochter, das Argument, über welches Ich mit dir sprechen will, ist vielen unbekannt. Ich will mit dir von Meinem Vater sprechen. Zuviele Seelen vernachlässigen und vergessen Ihn, und folglich lieben sie Ihn nicht, geben Ihm jene Ehre und jene Anbetung nicht, die Ihm gebührt.
   Es ist wahr, wer Mich sieht und Mich ehrt, ehrt auch Meinen Vater; doch ist Er eine der drei göttlichen Personen. Und wenn auch die verschiedenen Werke, die ihr Menschen einer einzigen Person zuschreibt, von der heiligsten Dreifaltigkeit gemeinsam ausgeführt worden sind, wisst ihr doch, dass der Vater nicht der Sohn ist, und dieser nicht der Heilige Geist, und dass deshalb jeder der drei Göttlichen Personen Ruhm und Ehre gegeben werden muss in alle Ewigkeit.
   Wende also Meinem und eurem Vater deine Gedanken kindlicher Liebe zu; sie seien Ausdruck einer dankbaren Zärtlichkeit für die Liebe, die Er zu euch trägt seit aller Ewigkeit. Niemand in der Welt wird euch je so lieben wie Er euch liebt.
   Lebe froh in dieser Liebe und vertraue auf Seine unendliche Vorsehung.
Er denkt und sorgt für die Vögel des Feldes, lässt Gras und Blumen wachsen und blühen, verschafft allen Menschen die tägliche Speise.
   Wenn dann den einen das Nötige fehlt, ist es nicht, weil Er ihrer nicht gedenkt, sondern weil Er die Übung der Nächstenliebe will. Er will, dass jeder des andern gedenke; dass die menschliche Familie so sei, dass der, welcher hat, dem gebe, der nicht hat, so dass niemand leiden muss.
   Es ist auch wahr, dass es oft von der Faulheit oder der Untätigkeit des Menschen abhängt, wenn er nicht einmal das Nötige besitzt, aber der gemeinsame Vater will die Übung der Liebe, dieser göttlichen Tugend, auch dann, wenn der Empfangende keine Verdienste hat, weil ja auch wir oftmals umsonst empfangen haben, was wir besitzen.
   Es war der Vater, der Mich auf die Erde sandte, um den Menschen zu retten, und deswegen lest ihr im Evangelium: «Ich kam, um den Willen Meines Vaters zu tun».
   Wie sehr Mich der Vater liebt, könnt ihr aus folgender Tatsache schliessen: die Liebe, die Uns einigt, ist so gross, dass sie zu einer dritten Person wird: der Heilige Geist, das ist die wesenhafte Liebe vom Vater zum Sohn.

MIT EINER INNIGEN LIEBE

Liebe also mit innigster Liebe diese erste Person der heiligsten Dreifaltigkeit, die Mir in allem gleich ist. Übergib Ihr deine Handlungen. Stelle Ihr deinen Willen zur Verfügung, und vor allem bete unaufhörlich zu Ihr; dieses Gebet ist nicht nur eine Pflicht, es liegt auch in deinem Interesse, denn Gott Vater hat in besonderer Weise die Aufgabe, dir auch in deinen materiellen Bedürfnissen zu helfen.
   Richte oft das Gebet an Ihn, das Ich selbst euch gelehrt habe, als Ich auf Erden war, und wiederhole es mit Vertrauen, mit Liebe, mit Ehrfurcht, mit Dankbarkeit.
   Beleidige Meinen Vater nie durch mangelndes Vertrauen in Seine Vorsehung und sühne deshalb, soweit es von dir abhängt, die zahlreichen Gotteslästerungen, die man gegen Ihn schleudert.
   Sei die Lieblingstochter Meines Vaters, wie es Meine süsse Mutter war.
   Höre auf Seine Stimme, wenn Er auf Mich, Seinen Sohn, hinweist und rufe Ihn an, bevor du anfängst, diese Belehrungen zu schreiben, wie Ich ihn angerufen habe vor jedem Meiner Werke.
   C. -- Danke, mein Jesus! Nun bin ich sicher, dass Du mir diese Dinge, die ich geschrieben habe, diktiert hast; und darum danke ich dem Vater.
   Jesus -- Ja, meine Tochter. Danke dem Vater nach jeder guten Tat, die du vollbracht hast, denn Er wird es sein, der dir dafür den Lohn geben wird, wie Er es sein wird, der dich richten wird am Ende deines Lebens.
   C. -- Jesus, das «Bei-Dir-sein» ist ein süsses Paradies.
  Jesus -- Ja, liebe C., aber im Paradies wirst du bei Mir den Vater und den Heiligen Geist sehen, und Ihre Anschauung wird so berauschend sein, dass dir die Dinge der Welt lächerlich und eitel scheinen werden.
   C. -- Jesus, ich bitte Dich, gib mir Deinen Segen, jenen des Vaters und jenen Deiner und meiner Mutter.
  Jesus -- Ja, Ich segne dich, Meine Tochter, im Namen des Vaters, in Meinem Namen und im Namen des Heiligen Geistes, und vertraue diesen Segen zur Übermittlung Meiner und eurer Mutter an.


Die heilige Eucharistie

C. - Mein Jesus, ich bin bereit; sprich zu mir!
   Jesus - Meine geliebte Tochter, die Belehrung, die Ich dir jetzt geben werde, wird von grosser Freude sein für dein Herz. Ich werde dir von Mir, gegenwärtig in der heiligen Eucharistie, sprechen.
   Nicht alle könnten, wie du, die Vortrefflichkeit der Gabe erfassen, denn du empfängst Mich jeden Tag in deinem Herzen.
   Die Eucharistie ist jenes köstliche Brot, um welches die Engel die Menschen gewisser massen beneiden, weil sie an dieser Speise nicht teilhaben können. Die Heiligen des Alten Testamentes träumten davon, sich mit diesem Brote zu speisen, auch wenn sie das Manna, welches dessen Abbild war, essen durften, aber sie kosteten es nicht.
   Aber du, liebe Tochter, und viele andere, du ernährtest dich seit deiner Kindheit mit diesem wunderbaren Brote, das, wenn würdig empfangen, den Menschen in seinem geistigen Leben stärkt, erneuert, ihm hilft, ihn tröstet und ermutigt, die Kreuze des Lebens mit Freude zu tragen, auch wenn sie drückend sind und manchmal unerträglich scheinen.
   Die Eucharistie ist Mein Fleisch und Mein Blut. Sie ist das Fleisch und das Blut, das Mir Meine süsseste Mutter gegeben hat. Sie ist das Brot, das Sie selbst den Menschen gibt, als Ihren Kindern, um ihnen gegenüber jene Pflicht zu erfüllen, die jeder Mutter eigen ist, nämlich sie zu ernähren.
   Du weisst, an welchem Tage Ich dieses kostbare Sakrament einsetzte, das ihr mit Recht das Sakrament der Liebe nennen könnt. Am Hohen Donnerstag als Ich vor Meinen Augen schon die Passion mit dem schmachvollen Tod sah, dachte Mein vor Liebe glühendes Herz daran, wie es Seinen Kindern, obschon undankbar und untreu, ein kostbares Geschenk als herrliches Erbe hinterlassen könnte.
   Als die Apostel im Abendmahlssaal versammelt waren, und Ich zu ihnen mit grosser Liebe und Güte gesprochen hatte, nahm Ich das Brot und den Wein, die zum Abendmahl dienten, segnete sie und gab sie Meinen Aposteln, nachdem Ich sie in Meinen Leib und Mein Blut verwandelt hatte.
   Auch Meine Mutter, die im Herzen schon die Bitterkeit des Schmerzes spürte, dem Ich innert weniger Stunden begegnete, war bei diesem Abschiedsmahl gegenwärtig.

DAS BROT DER KRAFT

Auch für Sie war jenes Brot, wie es für alle Menschen gewesen sein würde, das Brot der Kraft, ja das Stärkungsmittel, um den Mühsalen des Lebens standhalten zu können.
   Nehmt eure Zuflucht, ihr Menschen, zu diesem köstlichen Brote, das Meine Mutter mit Freude im Herzen empfing, und mit dem Sie sich auch nach Meinem Tode aus der Hand des heiligen Johannes und anderer Apostel ernährte.
   Die heilige Eucharistie ist Freude für die Seele: und sie war die Freude der Märtyrer, die singend zum Martyrium gingen und in den - grässlichsten Tod.
   Sie ist die Herrlichkeit und Wonne der Jungfrauen, denn es ist gerade die Eucharistie, die den Wunsch nach der Jungfräulichkeit und der Keuschheit schenkt, die wiederum die Eucharistie erhält und behütet.
   Sie ist die Freude so vieler entmutigter und geprüfter Mütter, die in der täglichen Kommunion die Kraft schöpfen, den Mühsalen und Familienkreuzen standzuhalten.
O ja, die Eucharistie ist ein himmlisches Brot, das Ich euch geschenkt habe, und das Ich euch vermittels eurer Priester fortwährend schenke zum Wohl eures irdischen Lebens und als Wegzehrung für die Reise ins ewige Leben, für welches ihr bestimmt seid.
   Preiset dieses Brot und empfängt es in eurem, schon durch das Sakrament der heiligen Beicht gereinigten Herzen, mit jener gebührenden Ehrerbietung und Sammlung, Liebe und Dankbarkeit, mit welchen man ein kostbares Geschenk vom Vater, der euch so sehr liebt, empfängt.
   Leider verachten Mich viele Christen und sind gleichgültig und angeekelt von dieser Speise, wie schon die Juden in der Wüste Ekel empfanden, das Manna zu essen, das der Herr jeden Tag vom Himmel regnen liess.
   Viele lehnen es ab, dieses gesegnete Brot, verachten es und treten es mit Füssen.
  Wenn du doch wüsstest, Meine Tochter, wie viele Sakrilegien an einem einzigen Tag auf der Welt geschehen! ... Gerade diese erhabene Gabe, Unterpfand der Liebe und des ewigen Lebens ist es, die verachtet und mit Füssen getreten wird.
   Meine Tochter, mache diese Beleidigungen wieder gut, die Mein Herz tief leiden lassen!
  Es ist Meine Wonne, bei den Menschen zu sein, auch wenn die Gemeinschaft der Engel und Heiligen mit Mir im Himmel unsagbar köstlich ist. Aber ich wünsche die Rettung der Menschen. Ich kenne ihre Unfähigkeit und Schwäche, weshalb es Mein lebhaftester und grösster Wunsch ist, ihnen helfen zu können, die Hindernisse und Gefahren zu überwinden, damit sie die himmlische Heimat erreichen.
   Ein Leben der öfteren heiligen Kommunion ist ein Leben der Vereinigung mit Gott und eine Vorausnahme jener ewigen Gemeinschaft mit Demjenigen, der eure Wonne sein wird für die ganze Ewigkeit.
   Mache, dass deine Kommunionen wirklich die Begegnung deines Herzens mit dem Herzen Gottes seien.
   Mache Ihm Freude, indem du Ihm ein reines Herz voller Liebe entgegenbringst.
    C. -- Mein Jesus, ich fühle mich müde und unfähig, weiterzufahren, vielleicht habe ich irgendeinen Fehler gemacht?
   Jesus -- Nein, Meine Tochter, gehe dich ausruhen, wir werden die Belehrung in einer andern Nacht wieder aufgreifen.

Dein Haus wird ein Zufluchtsort sein
25. März 1968

C. -- Da bin ich, o Jesus!
   Jesus -- Meine geliebte Tochter, Ich bin bei dir. Habe keine Angst vor dem, was dir zustösst. Ich wache über dich, und nichts geschieht aus Zufall. Sei ruhig, heiter, gut: kümmere dich um nichts.
   Wenn Ich alles nach Meinem Willen bestimmt haben werde, wirst du die Wunder der Liebe sehen, die durch dich verwirklicht worden sind. Lass es geschehen, dass Ich zu dir spreche, und du opfere Mir deine Stunden der Ruhe zu Meiner Ehre und für die Rettung der Welt.
   Siehst du, dass die Welt dem Ruin entgegengeht? Aber dein Haus wird eine sichere Zuflucht sein für jene, die es bewohnen oder die auch nur kommen mit dem Wunsche, Meine liebste Mutter zu ehren.
   Lege für einen Augenblick dein Haupt an Mein Herz. ich gebe es dir; höre seine Herzschläge, errate seine Wünsche und Hoffnungen. Erwidere diese Liebe, höre zu und mache Meine Wünsche und Meine Hoffnungen zu den deinen.
   Hänge dich nicht an Dinge, die vergehen und die wenig Wert haben. Sei immer wachsam. Jeder Schlag deines Herzens ist wertvoll für Mich, wenn du ihn Mir aufopferst; Ich opfere ihn sofort auf für euch, für alle.
   Du lebst schon jetzt in einer Atmosphäre des Himmels. Bringe ein Stück Himmel in diese Welt, die nur irdisch gesinnt ist. Eines Tages wirst du alle jene, innigst mit Gott vereinigt, wiedersehen, die du durch das Beispiel, das Wort, das Leiden und die Tränen und - warum nicht auch? - durch dein Lächeln und durch deine guten Manieren zum Guten geführt hast.

LASS  DIE  DINGE  REIFEN

C. -- ... Willst Du mir sagen, was Du wünschest von mir? Denn so vielen Gnaden werde ich doch entsprechen müssen.
   Jesus - Meine Tochter, lasse die Dinge reifen, und Ich verspreche dir, dass Ich durch dich Wunderbares zum Wohle der Menschheit wirken werde.
C. -- Wirst Du mich zu intensivem und besonderem Leiden berufen? Du weisst, dass ich nicht zu leiden verstehe.
   Jesus - Ja, ich werde dir Leiden geben, aber ich werde dir auch eine höhere Gnade geben, wodurch du zu leiden verstehen wirst. Das Leiden ist unentbehrlich für die guten Werke. Es ist wie der Dünger, der die Pflanzen wachsen macht. Wirf dich voll Vertrauen in Meine Arme, folge Meinen Belehrungen und fahre fort, Mich zu lieben und Mir zu dienen.
   C. -- Mein Jesus, sprich zu mir, immer, immer. Bleibe mir nahe. Ich kann nicht leben ohne Dich und sehne den Augenblick herbei, Dir zu begegnen.
   Jesus -- Ja, Meine Tochter: Dies ist ein uns gemeinsamer Wunsch. Du sehnst dich nach Mir und Ich sehne Mich glühend nach dir. Ich warte am Morgen, in dein Herz zu kommen. Ich freue Mich, mit dir während der Nacht zu sprechen, wenn dein Herz, frei von jeder Sorge und Beschäftigung, ganz Mir zugewandt ist.
. . . . .

Ich verlange eine Antwort der Liebe
25. März 1968

Jesus -- Meine liebe C., Ich erneuere deinen Geist in Mir, komm zu Mir und Ich werde dich die Wege des Herrn lehren.
. . . . .
   Sei gehorsam der Stimme Gottes gegenüber, wenn sie dir zum Herzen spricht, wie in diesem Augenblick, oder wenn sie durch andere an dein Ohr dringt, oder wenn sie sich dir offenbart durch gute Eingebungen, die meist durch deinen guten Schutzengel dich erreichen.
   Die Stimme Gottes spornt dich zum Guten an, lädt dich ein, Seinen Willen zu erfüllen, regt dich an, Ihn und deinen Nächsten zu lieben wie dich selbst.
   Höre, Meine geliebte Tochter, auf diese göttliche Stimme, auf die Maria, Meine liebste Mutter, mit grosser Verehrung und Zittern hörte, als der Engel Gabriel zu Ihr sprach.
   Sie gab Ihre Zustimmung aus ganzer Seele und mit grosser Demut, Einfachheit und Hingabe. Sie sagte jene Worte, die die guten Christen jeden Tag beim Beten des «Englischen Grusses» wiederholen: «Siehe, Ich bin die Magd des Herrn, Mir geschehe nach Deinem Worte».
   O unendliche Macht jenes «Mir geschehe», das Gott die Möglichkeit gab, das grösste der Wunder zu vollbringen! Gott wird Mensch, um die Welt zu retten. Die Gehorsamstat Meiner heiligen Mutter setzte den Anfang zum grossen Werke der Erlösung.
   Gross war das «Fiat», welches mit einem einzigen Willensakt Gottes die Welt erschuf; die Erlösung jedoch ist ein so wundervolles Geheimnis, das nie von einem Menschen begriffen und in seinem wahren Werte geschätzt werden kann.
   Nun gut, dieser Gott, der Mensch geworden ist, um alle Menschen und auch dich zu retten, wird dies nicht tun können ohne dich. Wenn du nicht deinen Beitrag leistest zu deiner Rettung, d. h, wenn du dem Rufe Gottes nicht entsprichst, wirst du dich nicht retten können.
   Mein grosser Augustinus hat richtig gesagt: «Gott, der dich ohne dich erschaffen hat, wird dich nicht retten können ohne dich».
   Das erste Mal wurdest du zum Leben gerufen. Du existiertest schon im Plane Gottes, der alles von dir wusste und weiss. Dann wurdest du in der heiligen Taufe beim Namen gerufen, und diesen Namen kenne Ich; Ich kenne alle Namen aller Menschen, wie du jene aller deiner Kinder kennst.
   Diese Namen sind Meinem Herzen teuer, aber Ich werde nicht alle in den Himmel rufen können, denn viele von ihnen antworten Meinem Rufe nicht.
   Nach der Taufe und den andern Sakramenten, die alle Ausdruck Meiner Liebe sind, fuhr Ich fort, die Menschen zu rufen und rufe sie auch jetzt. Ich rufe sie zu einem moralisch einwandfreien Leben, zu einem Leben intensiverer Frömmigkeit. Ich rufe sie zur Heiligkeit und zur Vollkommenheit. Ich rufe sie, Mir zu folgen auf dem Wege der Gebote Gottes und Meiner Räte. Ich rufe sie zur Liebe.
   Ja, nachdem ich dem Menschen das Leben gegeben habe, Gabe der Liebe, rufe Ich ihn auf und verlange von ihm eine Antwort der Liebe.
  Willst du, Meine liebe Tochter, diese Einladung an alle Personen richten, die dein Haus besuchen?
Du wirst ihnen sagen, dass Gott von ihnen eine Antwort der Liebe auf Seinen göttlichen Anruf erwartet. Mögen aufhören Hass und Streitigkeiten in der Welt, in den Familien, in den einzelnen Menschen! Was tun sie anderes, Meine Tochter, als die Seelen und das Herz Gottes verbittern, jenes Herz, das ganz Liebe ist und das nichts anderes wünscht als Liebe?
  Wann werden die Menschen verstehen, dass «Antworten auf den Ruf» bedeutet: innerhalb des Gesetzes zu stehen, und «Nicht-Antworten» besagt: ausserhalb des Gesetzes und infolgedessen im Irrtum zu sein. Jenes Wort ist richtig, das sagt: «Liebe und tue was du willst», denn die Vollkommenheit des Gesetzes besteht gerade darin.
   Der Ruf zur Liebe ist nicht nur für dieses Leben, sondern er ist ein ewiger Ruf. Die Liebe ist das Leben des Himmels und der Grund der unermesslichen Freude, die man dort erlebt.
   Es ist die Liebe, die gleich einem ungeheuren Ozean alle Heiligen, die in ihr eingetaucht sind, umschliesst.
   Antworten auf diesen Ruf, von dem Ich dir gesprochen habe, heisst den Plan der Liebe Gottes für alle Menschen verwirklichen, heisst Zeugnis geben von Ihm auf Erden, heisst Besitz nehmen von den Wohnungen, die Gott für jeden von ihnen bereitet hat, oder wenigstens für jeden von jenen, die auf den Ruf geantwortet haben werden.
   C. -- Mein Jesus, rufe mich, ich bitte Dich! Rufe mich beim Namen, und ich verspreche Dir, immer auf Deine Stimme zu horchen.
   Jesus -- Ja C., lasse «die Stimme Gottes» nie ungehört vorübergehen, denn du weisst nicht, ob Er dich zum zweiten Mal ruft.
   Meine Tochter, fürchte den Herrn, der vorübergeht. Gott zwingt dem Menschen Seinen Willen nicht auf. Er ruft mit Geduld und mit Güte, er lädt ein, aber mit Sanftmut.
   Die Abweisung schmerzt Ihn. Höre also immer auf Seine Stimme, es ist die Stimme eines Vaters, die Stimme des Freundes, des Bruders, des Bräutigams. Sie will dein Wohl, deine Rettung, deine Freude, deinen Frieden.
. . . . .
   C. -- O himmlische Mutter und meine Mutter, willst Du zu mir sprechen?
   Maria -- Ja, Meine Tochter, Ich muss dir einige kleine Dinge für den heutigen Tag sagen.
   Vor allem sei freundlich, um die Freundlichkeit zu verbreiten und um den Herzen jener Personen Frieden zu geben, die kommen werden, Mich zu verehren und zu Mir zu beten. Du musst Mich vertreten. Mache es auf die bestmöglichste Art und Weise. Sprich zu allen mit Sanftmut und Güte; Ich werde dir helfen.
   Sei einfach und sprich von Herzen.
. . . . .
  Jesus -- Meine Tochter, schreibe. Ich bin der Barmherzige Jesus, hier gegenwärtig, inmitten von euch, und wünsche mit euch zu sprechen.
   Ich liebe euch, Meine Kinder, und Meine Freude, inmitten von euch zu sein, wird nur mit Liebe zurückbezahlt. Die Welt versteht dies nicht, aber ihr, die ihr Mir nachfolgt, indem ihr Meine süsse Mutter liebt, ja, ihr seid imstande, Mich zu verstehen.
   Meine Kinder, liebt Mich, denn es drängt Mich, euch und euren Familien Wohltaten zu erweisen durch die Liebe, die ihr Mir entgegenbringt.
   Liebt den Rosenkranz und verbreitet ihn! Er möge in jeder Familie gebetet werden, denn der Teufel fürchtet ihn, und nur mit dem Gebet - und besonders mit diesem Gebet, das euch der Himmel geschenkt hat -, werdet ihr die schrecklichen Schlachten gewinnen, die der Teufel und das Leben selbst euch vorbehalten.
   Betet und liebt. Die Liebe ist ein Strahl der Göttlichkeit, die in euer Herz dringt und euch erlaubt, mit Mir und mit den Menschen in Verbindung zu bleiben.
   Liebt, denn nur die Liebe wird ewig dauern. Alles vergeht; auch der Glaube verschwindet bei der Begegnung mit der Wirklichkeit; die Hoffnung endet mit der Erfüllung der Wünsche, aber die Liebe bleibt; und in Gott werden wir uns dauernd lieben, auf immer, Meine Kinder!
   Es ist gut, schon jetzt zu beginnen, was immer dauern soll. Ich segne euch, Meine Kinder, und Ich segne eure Herzen, die Ich in diesem Momente mit Liebe erfülle, damit ihr sie in eure Häuser tragen könnt.

WIE ICH EUCH GELIEBT HABE
. . . . .
   Jesus -- Meine Kinder, Ich bin hier, inmitten von euch. Ich bin Jesus der Barmherzigkeit. Auch Ich habe euch Meinen Gruss und Meinen Segen bringen wollen.
   Nun gut, Ich segne euch mit Meiner Mutter, und Ich verspreche euch, ins Herz eines jeden von euch eine Flamme der Gottes- und Nächstenliebe zu senken.
   Liebt einander, Meine Kinder, liebt einander bis zur Aufopferung eurer selbst, die einen für die andern, so wie Ich euch geliebt habe, der Ich am Kreuze für euch gestorben bin.
   Liebt einander, verzeiht einander, habt Mitleid miteinander, helft einander gegenseitig. Im Himmel wird eure Herrlichkeit umso grösser sein, je mehr ihr euch geliebt haben werdet auf Erden.
   Liebt Meine Mutter, die die Pforte des Himmels ist, und die sich immer bei euch aufhält, um euch zu segnen, euch zu helfen, euch zu stützen und euch zu Mir zu führen auf Erden, um euch dann mit Ihr in den Himmel zu tragen.
   C. -- Mein Herr, hier bin ich zu Deinem Dienste.
. . . . .
   Jesus -- Meine liebe Tochter, mit wie grosser Freude drücke Ich dich an Mein Herz und mache dich ganz zu der Meinen. Nach einem so strengen Tag wünsche Ich mit dir zu sprechen, um dir das zu sagen, was Mein Herz wünscht und will.
   Meine Tochter, viele Leute sind in dein Haus eingetreten, und viele sind mit leeren Händen weggegangen. Es fehlte in ihnen die Bereitschaft, jene Gaben zu empfangen, die Meine Mutter und Ich jedem vorbehalten hatten.
Kannst du Mir sagen warum?

WOHNT JESUS IN MIR?

Sie besassen die Gnade Gottes nicht, welche die wesentliche Bedingung ist, um zu Seinen Freunden zu zählen und um Seine Gunst zu erlangen. Was nützt es, einen weiten Weg zu gehen, um eine materielle Gnade zu erbitten, wenn man vergisst, den Beistand Gottes zu erflehen, der unserem Gebet Macht verleiht?
   O Meine Tochter, wie weit entfernt ist doch die Welt vom wahren Glauben, von jenem, der Berge versetzt und der Wunder wirkt!
   Sprich zu Meinen Kindern davon. Lade sie ein, zu den heiligen Sakramenten zu gehen mit Glaube und Andacht. um bereit zu sein, mit gereinigter Seele, Meine Gunsterweise zu empfangen.
   Wenn ihre Seele rein ist, sehen sie die Dinge unter einem andern Gesichtspunkt. Das, was zuerst unerträglich schien, erscheint mit Hilfe der Gnade weniger schwierig; das, was ihre Seele so sehr schmerzt, wird leichter und erträglicher, so dass das erneuerte geistliche Leben auch materiellen Gewinn mit sich bringt.
   Öffne, Meine Tochter, diesen Lehren dein Herz, und wenn du in die Lage kommst, den Vater für dich oder für die anderen um eine materielle Gabe oder irgend eine spezielle Gnade zu bitten, frage dich zuerst: «Verdiene ich in diesem Augenblick die Gnaden des Herrn? Wohnt Jesus in mir, mittels der Gnade, um in meinem Namen zu bitten, um sich mit mir im Gebete zu vereinigen und um mich zu unterstützen mit Seinen Verdiensten?»
   Wenn du bejahend antworten kannst, bitte nur; es wird genügen, dass du deiner Bitte diese Worte beifügst: «Wenn dies zum Wohle meiner Seele und für meine ewige Errettung ist».
   So sei es, Meine Tochter, weil du die ewige Rettung nie aus dem Gesichtsfelde verlieren darfst. Noch etwas will Ich beifügen, nämlich dieses: erflehe im Gebete mehr Gnaden für andere als für dich, denn du kannst auch beim Beten durch Egoismus sündigen, und die Übung der Nächstenliebe drückt sich auch auf diese Weise aus.
   Erinnere dich der Welt der Leidenden und der Ungläubigen und der Sünder, Ich will sagen, erinnere dich aller jener, die auf Erden die Hilfe deines Gebetes erwarten und sei grossmütig, indem du gegen alle dieses Werk allumfassender Nächstenliebe tätigst.
   Empfiehl Mir die Priester, welche Meine Vertreter auf Erden sind; die Schritt für Schritt neben Mir gehen sollten und die sich oft schwach und unfähig fühlen und die heiliger wären, wenn ihnen durch die Gebete der Guten geholfen würde.

DU WIRST RECHENSCHAFT ABLEGEN MÜSSEN

Wenn du so gehandelt hast, habe Vertrauen, dass dein Leben froher sein wird (Ich sage dies zu dir für alle!), weil, mit dem Glauben und der Grossmut viel Friede und Glück ins Herz einkehrt.
   Für heute habe Ich die Belehrung beendet. Ich werde dich später wieder rufen. Fürchte dich nicht: dieses Opfer wird dir zurückbezahlt werden.
   C. -- Mein Jesus, aber dies ist kein Opfer, es ist ein grosses, grosses Geschenk.
   Jesus - Ja, Meine Tochter, es ist ein Geschenk, das Ich dir und vielen andern aufgespart habe, das aber Gegendienst, Opfer und Liebe verlangt.
   Es ist auch ein Geschenk, worüber du Rechenschaft wirst ablegen müssen. Darum gebrauche es gut, ohne Eitelkeit und zum Nutzen aller.

Im Zentrum des Lebens

Meine geliebte Tochter, kümmere dich nicht um den Eindruck und die Kritiken, denen die Hefte begegnen werden, die ihr habt drucken lassen, und die in grosser Menge verteilt werden.
   Ich versichere dir, dass sie den Seelen wohltun werden, auch wenn sie in vielen Punkten rein persönliche Dinge zu enthalten scheinen.
   Vergiss nie, dass Ich in dir das Abbild aller jener Seelen sehe, die wünschen, Mich zu lieben, Mir zu folgen und Meinen Wünschen zu entsprechen. Darum ist niemand davon ausgeschlossen, mit Mir ein Gespräch zu beginnen, zu unterhalten und fortzuführen.
   Wenn du wüsstest, Meine Tochter, wie sehr Ich wünsche, dass alle Menschen mit Mir sprächen und auf Mich hörten! Wie sehr möchte Ich im Leben eines jeden das Zentrum sein, und der Existenz vieler Meiner Kinder, die Mich vergessen und sich von vielem unbedeutendem, dummem Zeug und von vielen bösen Dingen anziehen lassen, einen tiefen Sinn geben. Ich wünsche im Herzen aller zu wohnen und Mich mit ihnen zu unterhalten.

Mangel an Glaube

Ich rede den Menschen ins Gewissen, aber Meine Stimme wird oft erstickt von einer Abgestumpftheit dem Bösen gegenüber und von einem Widerwillen gegen das Gute, die Schrecken einflössen.
   Ich spreche durch Mittelspersonen, aber der Skeptizismus und der Mangel an Glaube lässt die Seelen im Zweifel, auch wenn Ich durch tausend Kundgebungen und Zeichen und Wunder Meine Gegenwart beweise.
   Man hört nicht auf Mich ... Niemand will sich Mir nahen ... man fürchtet, ausgelacht zu werden ... man fürchtet die Täuschung, und man lässt sich vom Bösen täuschen, dem es leicht. ist, Fallstricke zu legen, um vom Guten, vom Gebet und vom Glauben abzuhalten.
   Arbeite deshalb mit Liebe, mit Eifer, mit Ausdauer und mit Vertrauen. Säe das Gute' aus, auch wenn du, menschlich gesehen, Kritik, Verleumdung oder Schmähungen ernten wirst. Lass dich nicht verwirren. Was Ich dir biete, ist kostbares Brot, das die Seelen nährt, und das tägliche Brot der Kritik, das die Menschen dir vorbehalten, ist für dein geistliches Leben auch kostbar. Verschenke deshalb in froher Zuversicht dein Brot, das Ich dir gebe, und nimm entgegen, was mit Meiner Zulassung dir die andern geben, und für alles danke Gott, dem Allerhöchsten, für Seine Vorsehung.

13. Oktober 1968

Schaue immer auf das Ende
26. März 1968

Jesus -- Meine liebe Tochter, Ich wünsche, das in dieser Nacht mit dir begonnene Gespräch fortzusetzen. Ich habe dir viele Dinge zu sagen, die du nicht weisst.
   Wisse, dass du im Verkehr mit andern sehr behutsam, sehr umsichtig und vorsichtig sein musst, um unangenehme Folgen zu vermeiden. Gib nicht leicht Ratschläge in materiellen Angelegenheiten, in denen du nicht zuständig bist, speziell, wenn es sich um Krankheiten handelt, wo der Rat der Ärzte geeigneter ist, auch wenn Ich dich in manchen Fällen erleuchten könnte.

Sei vorsichtig

Sei in diesen Dingen vorsichtig, denn wenn du anfingest, Arzneien gegen irgend eine Krankheit zu geben, sähest du einen Strom von Menschen zu dir kommen, ohne geistigen Nutzen.
   Dein Wirken übertrifft bei weitem materielles Wohltun, auch wenn man in gewissen Fällen durch eine körperliche Heilung zur Seele vorstossen kann. Es ist besser, wenn du dich in den materiellen Belangen, wie den Krankheiten, auf Mich verlässest.
   Was die Hilfe für die Armen und Kranken betrifft, musst du dir von jemandem der Gruppe helfen lassen, der die Möglichkeit hat es zu tun, wie z. B. die Krankenbesuche zu machen.
   Den Bedürftigen hilf du selbst, soweit du kannst und mit dem, was du erhältst, denn einer Mutter muss auch die materielle Not ihrer Kinder am Herzen liegen, und sie muss suchen, ihnen zu helfen. Verhalte dich mit den Armen der Gruppe, wie du es bis jetzt gemacht hast, mit viel Vorsicht und Diskretion.
   Nun möchte Ich dich auf einige Kleinigkeiten aufmerksam machen.
   Lerne in allen, die hierher kommen, das Bild Meines Antlitzes, Meine Person, Mich selbst zu sehen, um sie alle auf gleiche Weise gut zu behandeln, mit grosser Liebe und Achtung.

Ein Mutterherz

Für dich sind alle gut, denn wenn sie es auch nicht wären, haben sie die Möglichkeit, es zu werden. Gib allen ein gutes Wort, das sie geistig aufrichtet. Mache, dass sie in dir ein Mutterherz fühlen, das ihre Sorgen und Kümmernisse teilt.
   Denke und kümmere dich nicht um das, was sie von dir sagen werden. Wenn du alles in der rechten Absicht getan hast, was liegt dir daran, wenn die andern murren und kritisieren? Du wirst das Verdienst haben, auch wenn der Ausgang der Dinge nicht für alle befriedigend ist.
   Lebe frohgemut und im Frieden. Überlass Mir die Sorgen und Gedanken um deine Angelegenheiten, was immer sie auch seien; schaue immer aufs Ziel, schau nach oben. Die Hilfe muss für dich immer von dort kommen, auch wenn Ich Mich jener bediene, die dich lieben und dich umgeben.
   C. -- Danke, mein Jesus, für das, was Du mir gesagt hast.
   Ich werde mir Deine Belehrungen zu Herzen nehmen. Nur bitte ich Dich, hilf mir!
   Jesus -- Ja, Meine liebe Tochter, zweifle nie an Meiner Hilfe. Ich bin mehr interessiert, dir zu helfen, als du, Mich um Hilfe zu bitten.
   Fahre fort mit deiner Mission glücklich und im Frieden und vertraue dich immer Meiner Mutter an, die dich liebt mit besonderer Liebe. Ich segne dich und mit dir die ganze Familie.
. . . . .

Nur die Liebe rettet

Maria -- Meine lieben Kinder, hier bin Ich wiederum inmitten von euch. Ich danke euch für diese Begegnung, die vor allem eine Begegnung der Liebe sein muss.
   Wann werden die Menschen begreifen, dass nur die Liebe die Welt rettet? Meine Kinder, verbreitet die Liebe, liebet die Liebe, übt die werktätige Liebe, denn wer in der Liebe ist, ist in Gott, und ausser der Liebe gibt es keine Rettung.
   Liebt euch gegenseitig, helft und verzeiht einander; habt Nachsicht mit euren Fehlern und überseht die Fehler der andern, während ihr euch anstrengt, jeder die eigenen zu sehen. Vergesst nicht, dass die Mutter der göttlichen Liebe will, dass von diesem Orte aus ein Funke des Göttlichen Feuers ausgehe, das überall auflodern soll.
   Ich segne euch, Meine Kinder, mit allen eueren Intentionen, und ich verspreche euch Meine Hilfe und Meinen Schutz.
   Verbreitet Meinen Rosenkranz; bildet überall kleine Zönakel-Gruppen, wo Ich durch Meine Gegenwart Gnaden austeilen und das christliche Leben eines jeden vervollkommnen werde.
. . . . .

Mache dein Herz weit

   C. -- Mein Jesus, ich bitte Dich, sprich zu mir!
  Jesus -- Meine geliebte Tochter, es ist Meine Wonne, in deinem Herzen zu wohnen. Ich bin mit dir eins, wie das glühende Eisen eins ist mit der Flamme, die es erhitzt. Mache dein Herz weit, denn Ich will mit Mir den Vater und den Heiligen Geist darin beherbergen. Ja, wahrlich gerade das geschieht demjenigen, der Mich liebt: die Heiligste Dreifaltigkeit wohnt in den Herzen, die Gott lieben. Du empfindest fühlbar unsere Gegenwart; aber auch für diejenigen, welche sie nicht fühlen, ist es eine erfreuliche Wirklichkeit, von welcher Ich dir gesprochen habe.
   Das Leben der Heiligsten Dreifaltigkeit ist Leben der Liebe, die ewig brennt, ohne sich zu verzehren, ohne sich zu ändern, ist Liebe, immer neu, immer unwandelbar.
   Die Liebe, welche die drei Göttlichen Personen untereinander verbindet, ist das Vorbild der Liebe, die in den Familien die Gatten unter sich und mit den Kindern vereinen und jener Liebe, die alle Menschen miteinander verbinden muss.
   Denke oft an das Leben der Liebe, welches die Hl. Dreifaltigkeit verbindet und fühle dich ganz durchdrungen von dieser Liebe. Bleibe in Ihr und bete Sie an, denn diese Liebe ist Gott.
   C. -- Mein Herr, Du hast mich aus Liebe erschaffen, aus Liebe erlöst, aus Liebe geheiligt. Was kann ich tun, um so viel Liebe zu erwidern?
   Jesus -- Meine Tochter, du hast das Leben erhalten als Geschenk der Liebe, verschwende es nicht! Lebe es, Minute für Minute, für deinen Gott. Vergiss nicht, dass die Dankbarkeit für erhaltene Wohltaten Zeichen seelischen Feingefühls ist: eine Pflicht für alle.

Ich habe an dich gedacht

Du bist erlöst worden aus Liebe und mit grossem Opfer. Denke, dass, auch wenn du allein gewesen wärest in der Welt, Ich dennoch glücklich gewesen wäre zu sterben, um dich zu retten.
   Von aller Ewigkeit her habe Ich an dich gedacht, und während Meines sterblichen Lebens bildetest du Gegenstand Meines Sehnens. Als Ich die Hl. Eucharistie einsetzte, dachte Ich an unsere Begegnungen. Bei der Einsetzung der Hl. Beicht dachte Ich an die Freude, dir verzeihen zu können.
   Als Meine Mutter bei der Hochzeit zu Kana das erste Wunder von Mir erbat, dachte. Ich an deine Ehe, an deine Kinder, an deine Verehrung Meiner Mutter, dank welcher du Sie zwingen würdest, Wunder zu wirken.
   Als Ich am Kreuz und vorher schon im Garten Gethsemane und auf dem Kalvarienberg grässliche Schmerzen erduldete, dachte ich an deine Leiden, die Ich durch Meine Verdienste aufgewertet habe; dieser Gedanke gab Mir Mut und vermehrte in Mir den Wunsch, für dich zu sterben.
   Als Ich nach der Auferstehung in den Himmel auffuhr, dachte Ich schon an den Tag, an welchem auch du an Meiner Glorie und an Meiner Freude teilnehmen würdest.
   Wie wirst du so vieler Liebe gegenüber dich verhalten? Vielleicht wirst du warten - die Hände im Schoss -, dass der Herr dich holen komme, um dich mit Sich in den Himmel zu führen.
   Denke daran, liebe Tochter, und sage es allen: Wer Himmel und Erde erschaffen hat, und auch dich ohne deine Hilfe, wird dich nicht retten ohne deine Mitwirkung, ohne deinen Willen, ohne deinen Mut.
   Mut und ans Werk. Mache, dass die Erlösung nicht umsonst sei für dich.
Brauche alle Mittel, die der Herr dir gibt, um dem göttlichen Ruf zu entsprechen. Verpflichte dich, Zeugnis zu geben vor den Menschen für Mich, für Meine Wahrheit, für Mein Evangelium.

Ich übte den Gehorsam
27. März 1968
. . . . .
Dankbar für das Geschenk, das Gott dir gemacht hat, trachte darnach, dich zu heiligen. Bitte den Hl. Geist unaufhörlich um die Heiligung deiner Seele. Du aber entsprich seinem Wirken und hilf mit, indem du den guten Eingebungen Gehör schenkst und die Betrachtung und das Gebet übst und so jenes innere Leben pflegst, das einen ungeheuren Wert hat und von welchem der Siegespreis im Himmel abhängt.
   Bitte Meine Mutter, dir zu helfen, das Meisterwerk deiner Vollkommenheit auszuführen, indem Sie dich auf gleich liebevolle Weise unterrichte wie Mich, als Ich, noch ein Kind, auf Ihrem Schosse sass, und indem sie dir, wie Mir, als Ich grösser geworden, wissenswerte Unterweisungen erteilt.
   Auch wenn Ich, als Sohn Gottes, alles wusste, passte Ich Mich als Mensch in allem und für alles den Forderungen, den Schwächen und den Mängeln der menschlichen Natur an, und wollte das Bedürfnis haben, zu lernen und alles so
zu machen, wie die kleinen Kinder, die Jungen und die Erwachsenen es machen (immer mit Ausnahme der Sünde).
   Nun, liebe Tochter, will Ich mit dir über einige Tugenden sprechen, die du pflegen und andere lehren sollst.

Hier bin Ich, Ich komme

Ich beginne, mit dir über den Gehorsam zu sprechen, über jene Tugend, die mir so teuer ist und die ich nicht nur in den ersten Jahren Meines Lebens, sondern in Meinem ganzen irdischen Leben übte.
   «Hier bin Ich, Ich komme», sagte Ich zum Vater von Meiner Geburt an, und seit jenem Augenblick unterwarf Ich Mich dem Willen Meiner Mutter und wollte Ihr gehorchen, aber vor allem Meinem Vater, der Mich auf die Welt gesandt hatte.
Erinnerst du dich, als Ich Mich im Tempel vergass, antwortete Ich Meinen Eltern, die Mich mit Angst gesucht hatten: «Ich muss den Willen Meines Vaters tun.»
   Dies war wahr. Doch stieg Ich mit Ihnen wieder hinab, und nach Nazareth zurückgekehrt, war Ich Ihnen immer untertan bis zum Alter von 30 Jahren. Ich gehorchte Meiner Mutter auch bei Beginn Meines öffentlichen Lebens, als Wir zur Hochzeit geladen waren, und Sie Mich bat, das Wasser in Wein zu verwandeln, um jene jungen Vermählten zufrieden zu stellen.

Das tägliche Brot

Der Gehorsam dem Vater gegenüber ward für Mich das tägliche Brot. In der Tat, denke an das, was im Evangelium geschrieben steht: «Meine Speise ist es, den Willen Meines Vaters zu tun.»
   Ich gehorchte auch den religiösen und den staatlichen Behörden, denn ich musste den Menschen das Beispiel gerade jener Tugend geben, die vor Gott so gross und wertvoll ist.
   Ich habe gehorcht bis zum letzten Tage, als Ich Mein menschliches Leben auf dem Altare des Kreuzes opferte. «Gehorsam bis zum Tode.» Der Gehorsam ist eine königliche Tugend, denn sie führt sicher ins Paradies.
   Die Ordensleute und die geweihten Seelen mögen wissen, dass sie sich mit dem Gelübde des Gehorsams an die Beobachtung einer Regel binden: sie wandeln auf dem Wege der Vollkommenheit, und wenn sie von ihm nicht abweichen, werden sie leicht in den Himmel kommen.

Eine sichere Strasse

Der Gehorsam ist ein sicherer Weg; er ist wie ein Lift, der den Aufstieg erleichtert. Die Oberen können sich irren, und sie werden Gott Rechenschaft ablegen müssen, aber der Gehorchende irrt nicht, denn er überlässt den andern die Verantwortung.
   Sage es doch deinen Kindern und den Ordensschwestern und den Gottgeweihten, Mama C., auch wenn ihr, nicht gehorchend, Wunder der Güte vollbringen würdet, hättet ihr davon kein Verdienst, denn der Gehorsam allein setzt euch in die Lage, Gott zu gefallen.
   O, wenn die Ordensleute lernen würden, auch in den kleinen Dingen zu gehorchen, wie schnell würden sie zur Vollkommenheit gelangen! Wie würden sie das Wohlgefallen Gottes und ihrer Obern auf sich ziehen, denen sie Ermutigung und Hilfe in der Erfüllung ihrer Aufgabe wären.
   Aber denken wir auch an alle Meine andern Kinder, die in der Welt leben und die nicht an Gelübde gebunden sind. Meine Tochter, es gibt ja auch in der Welt Autoritäten, denen ihr gehorchen müsst: die Kinder den Eltern, die Mich auf Erden vertreten; die Frau dem Manne. Vorausgesetzt ist immer, dass sie nichts Böses befehlen, denn über den Eltern und dem Gatten müsst ihr Gott gehorchen.

Verliert euch nicht mit Kritisieren

Da sind auch die kirchlichen Obern, d. h. die Kirche mit ihren Gesetzen. Meine Kinder, liebt die Kirche, Meine geliebte Braut, milde und strenge Mutter, eifrig besorgt um das Wohl der Seelen. Liebt Sie, Meine Kinder, und gehorcht Ihr.
   Verliert euch nicht, jene in ihrem Privatleben zu kritisieren, welche regieren.
Es kann Geistliche und Bischöfe geben, die fehlen, und es gibt wirklich solche, aber Kritiken verbreiten, aus denen Verleumdungen werden können, ist nicht gut, ist sogar ein sehr grosses Übel.
   Betet für die Kirche und ihre Diener, damit sie auf der Höhe ihrer Aufgabe und ihres Amtes seien. Gehorcht der Kirche, denn die Lehre, die Sie euch verkündet und die Gebote, die Sie euch gibt, sind nicht die Ihren, sondern kommen von Gott.
   In der Tat sind auch Ihre Gesetze nichts anderes als die Anwendung jener Gebote oder jener Lehren, die Ich euch gegeben habe.
Gehorcht also, Kinder! Achtet die Kirche als Mutter aller Gläubigen, die Sie durch die Taufe in Ihren Schoss aufnimmt und die Sie im Schiffe Petri sicher zur Rettung bringt.
   Gegenwärtig nennt sich Petrus Paul VI., aber der Steuermann ist immer Jesus Christus, und wer mit ihm ist, ist gerettet.

Das Leben kann nicht ein fortwährendes Freudenfeuer sein
28. März 1968

C.-- Jesus, hier bin ich! Ich höre zu.
   Jesus -- Meine geliebte Tochter, nicht immer fühlst du in dir den Wunsch, Mich zu lieben. Manchmal überkommt dich eine stumpfe Apathie und gleichzeitig eine Unruhe, denn du möchtest wirken und Mir dienen, aber du fühlst dich unfähig dazu.
   Meine Tochter, lass dich in jenen Augenblicken nicht verwirren, denn das Leben kann nicht ein fortwährendes Freudenfeuer sein. Es braucht Pausen, es braucht Prüfungen, es braucht Zeiten der Dunkelheit; sie sind die verdienstvollsten, weil der Wunsch zu lieben und zu beten verschwindet.
   Wenn einer durchhält im christlichen Leben, im Wirken von Gutem und im Tun von guten Werken, erwirbt er sich doppelte Verdienste, vermehrt den Glauben und legt dafür ein offenkundiges Zeugnis ab.

Nimm dieses Kreuz an

Mache dir also keine Sorgen, wenn du in dir Widerwillen gegen göttliche Dinge empfindest, und du unter Gefühllosigkeit beim Gebet leidest; nimm dieses Kreuz aus Seiner Hand an und fahre fort, wenn auch ohne Genuss, Ihn zu lieben.
   Ich werde in deinem Herzen sein, um dir zu helfen, die Prüfung zu überwinden, und Ich werde Mich sehr freuen, dich das Gute tun zu sehen aus reiner Liebe zu Gott, ohne irgendwelche Befriedigung zu suchen, weder geistige noch materielle.
   Nun höre zu, liebes Kind: zweifle nie an der Liebe Gottes zu dir. Im Gegenteil, denke daran, dass Er dir, wenn du leidest, näher ist als je.
   Er hört auf deine Seufzer und dein Flehen. Er teilt deine Leiden mit dir, und du hilfst in Gemeinschaft mit Ihm die Leiden der andern zu lindern, sie zu retten und zu trösten und die ganze Welt zu erlösen.
   Wenn du den Wert des Leidens richtig erkenntest, unter welcher Form es auch immer auf dich zukomme, würdest du es von Mir verlangen als eine Gabe der Liebe. Leider sträubt sich die menschliche Natur gegen das Leiden, und alle bitten, vom Leiden und von jedem Übel befreit zu werden, mit Ausnahme einer kleinen Gruppe von auserwählten Seelen, die sich freiwillig anbieten, auch für die andern zu leiden.
   Das ist wahrhaft Heroismus, der Mein Wohlgefallen auf sich lenkt und Meine besondere Liebe anzieht, so dass sie sich in unermesslichem Masse innere und geistige Freuden verschaffen. Ich freue mich über die Grossmut, die das Herz dieser guten Kinder entflammt, und Ich segne sie, weil sie mithelfen, das ungeheure Kreuz zu tragen, das auf der Welt lastet, und weil sie den Brüdern Trost und Hilfe sind.
   Diese Kinder, die freiwillig zu leiden bereit sind und Mich um Leiden bitten, haben eine grosse Macht über mein Herz, so dass sie für die andern Fürsprache einlegen können, und Ich ihrer Fürbitte gegenüber nicht taub sein kann.
   Wie wäre Ich froh, wenn sich die Zahl der grossmütigen Seelen, die geneigt sind, sich in diesem Sinne zu opfern, vermehren würde.

Sündige nicht durch Vermessenheit

Nun, Meine liebe Tochter, höre mir gut zu: wenn du in dir den Wunsch spürst zu leiden, sündige nicht durch Vermessenheit! Erinnerst du dich an Petrus? Er sagte, bereit zu sein, das Leben für Mich hinzugeben, aber auf die Probe gestellt, liess er sich überrumpeln. Wie viele Petrusse gibt es in der Welt!
   In den Augenblicken der Freude, der Gesundheit, des Friedens sind sie bereit, für Mich zu sterben; aber wenn das Hindernis kommt, das Kreuz, das Leiden, vergessen sie die Versprechen und gehen auf die andere Seite: sie beklagen sich, weinen, verzweifeln und manchmal werden ihre Worte richtige Flüche, auch wenn sie sich nicht so anhören lassen.
   Sei daher vorsichtig im dich-Anerbieten, überlege es gut, und wenn du dich anerboten hast, nimm die Folgen auf dich. Immer aber sei dir gegenüber misstrauisch, bilde dir auf deine Kräfte nichts ein.
   Wende dich an den Vater und an Mich, wie ein Kind sich der Mutter anvertraut, indem du um Hilfe, Beharrlichkeit und Gnade bittest. Denke daran, dass eine solche Haltung dich stärkt und dich fähig macht, die grössten Hindernisse zu überwinden, weil du das Wohlgefallen und die Hilfe Gottes haben wirst.

Warum all dies?

Wende nun den Blick der Welt der Leidenden zu, und du wirst einen herzzerreissenden Schrei an dein Ohr dringen hören. Hier eine Lawine, die niedergeht, dort ein Schiff, das sinkt, hier eine Brücke, die zusammenstürzt, dort ein Flugzeug, das zerschellt und überall ungeheure Leiden und Schmerzen und Tod.
   Nun wirst du sagen: Herr, warum dieses alles? Ich antworte dir, Meine Tochter: die Welt ist so gemacht, dass alles ein Ende nimmt. Die Zeit richtet alles zu Grunde; aber der grössere Teil der die Gemeinschaft treffenden Geisseln sind zugelassen und von mir gewollt, um die Menschen zum Nachdenken, zur Busse und zur Rettung zu rufen.
   Jede Katastrophe sollte im Grunde, d. h. gemäss der Absicht Gottes daran erinnern, dass uns der Tod in jedem Augenblick erreichen und vor das Gericht Gottes rufen kann; dass Gott eure Bekehrung und Heiligung wünscht; dass ihr euer Leben ändern und mehr an den Himmel, als an die Erde und ihre Vergnügen denken müsst.
   Manchmal werden die Guten betroffen, die Kinder, die Unschuldigen, die für die Bösen zahlen; und auch dies ist eine Tat der Güte Gottes, denn wenn diese geschlagen würden, träfe sie die Verdammung, während Ich die anderen, obwohl sie furchtbar getroffen werden, retten kann.
   Eine zweite Ursache des Leidens in der Welt ist die Sünde. Sie muss bezahlt werden. Habe nicht Ich vielleicht das Martyrium des Kreuzes erlitten, um die Sünden zu tilgen? Habe nicht Ich Mich zum Mann der Sünde gemacht, weil mit den Sünden aller Menschen beladen, und deshalb zum Mann der Schmerzen?

Die Axt ist an die Wurzel gelegt

Nun fahren die Menschen fort zu sündigen, und darum müssen sie weiter leiden, denn das Leiden ist auch die Strafe für die Sünde. Ich behalte der unbussfertigen Welt schreckliche Züchtigungen vor, die Mich nur die Hand Marias, Meine Mutter, hindern kann, über die Welt zu verhängen!
   Vereinigt euch deshalb, teure Seelen, mit Ihr; opfert mit Ihr Gebete und Leiden auf, damit die Welt vom Sündigen abstehe und Mein Herz sich besänftige.
   Wegen der Sünde wollte Ich die Welt zerstören und sandte die Sündflut; aber wenn dies auch nicht mehr geschehen wird, werden der Welt andere Mittel der Zerstörung und des Todes drohen.
   Bekehrt euch, Meine Kinder, denn die Axt ist an die Wurzel gelegt, und Meine Hand wird sehr schwer lasten auf den Unbussfertigen! Bekehrt euch zu einem reinen und heiligen Leben!
   Die Unmoral greift um sich, die Kirchen sind leer, der Glaube nimmt ab.
Meine Kinder, Kinder des Kreuzes, ihr wenigstens, liebt Mich! Seid vollkommen in der Beobachtung Meiner Gebote, handelt in Übereinstimmung mit ihnen, und bittet den Vater, dass Er, dank einiger Guten, die vielen Bösen verschone.
   Und du, Meine C., strenge dich an, diese Meine Wünsche der Welt, die dem Untergang zutreibt, bekannt zu machen.
   Sprich, lies, verbreite diese Meine Belehrungen, die Ich dir mitteile, damit sich wenigstens ein guter Teil jener, denen du dich nahst, von dieser Wahrheit überzeugen und, indem sie sich selbst retten, Mir helfen, die Welt zu retten.

Im Herzen gemartert

C. –- Jesus, musst Du mir etwas sagen?
   Jesus -- Ja, Meine Tochter. Ich kehre zum vorausgegangenen Argument zurück: dass niemand vom Leiden ausgeschlossen ist; aber wenn das Leiden mit Glaube und Liebe angenommen wird, fühlt man es nicht mehr. Mein Joch ist sanft und Meine Bürde ist leicht.
   Wer das Kreuz liebt, fühlt dessen Schwere nicht; aber wer es schleppt, fällt oft darunter. Und zum Trost und zum Ruhme Meiner heiligen Mutter will Ich folgendes beifügen.
   Wer hat mehr als Sie gelitten? Und wer war je heiliger als Sie? Das ganze Leben Meiner Mutter war übersät mit unermesslichen Schmerzen, denn ihre vollkommene und zarte Seele war mehr als jede andere imstande, die Nöte ihres Volkes und der Menschheit zu erfassen.
   Aber nach Meiner Geburt wuchsen die Schmerzen ins Unermessliche.
  Sie ist die Mutter der Schmerzen, die schmerzhafte Jungfrau, die Königin der Märtyrer. Ich habe es zugelassen, dass Sie das Martyrium des Herzens erlitt, obschon Ich Sie so sehr liebte, dass Ich Ihr die Fülle der Glückseligkeit gewünscht hätte.
   Ja, damit Sie in allem euer Vorbild sei. Damit Sie euch lehren würde, den Schmerz zu lieben, im Frieden zu leiden, die Schmerzen anderer zu teilen und überall dort Freude zu verbreiten, wo bittere Tränen sind.
   So tat und tut es immer noch Meine heilige, schmerzhafte Mutter. Sie tröstet, hilft, stützt und ermutigt jene, die im Schmerz sind und weinen, was auch immer der Grund sei, der ihn verursacht hat.
   Sie lehrt Nutzen zu ziehen aus Schmerz und Tränen, um die eigene Seele zu reinigen, und um die Tränen in kostbare Perlen für den Himmel zu verwandeln.
   Liebt und tröstet Meine Mutter. Bietet Ihr eure Schmerzen an und vereinigt sie mit den Ihrigen. Sie wird sie zusammen mit den Schmerzen Jesu, Ihres Sohnes, dem Vater darbringen, und dieser wird Erbarmen haben mit euch und mit der Welt.

Liebe sie, diese Seelen!

C. -- Mutter, Du willst mit mir sprechen.
   Maria -- Ja, Meine geliebte Tochter, und das, was Ich im Begriffe bin, dir zu diktieren, wird deinem Herzen viel Freude bringen.
   Ich habe deine Gebete und deinen Rosenkranz gehört und habe viel Gefallen daran gefunden. Ich habe deinen Wunsch, Mein Wort zu hören, gesehen, und Ich bin hier, um dich zufrieden zu stellen.
   Folge ruhig dem Weg, den Ich dir gezeichnet habe. Liebe Meinen Jesus immer mehr, der dich so sehr liebt. Empfange alle, die zu dir kommen, mit Liebe und Güte. Ich verspreche dir, ihnen geistig und materiell zu helfen, damit sie gestärkt von hier weggehen.
   Du aber liebe Mich, geliebte Tochter, und wirf dich in Meine Arme wie ein Kind, Ich werde dich nähren, dich grossziehen, dich behüten vor den Gefahren, dich heiligen, dich erretten.

                   Wer auf Maria vertraut ist gerettet  (Heft 15)
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                   Die Wunderbare Medaille
Das ewige Leben
29. März 1968

C. -- Herr, hier bin ich zu Deinem Dienste!
   Jesus -- Meine geliebte Tochter, die Lektion, die wir im Begriffe sind zu beginnen, wird eine süsse Zwiesprache sein über ein Argument von grosser Wichtigkeit. Ich werde mit dir über das ewige Leben sprechen, dem du entgegengehst.
   Wird es eine Ewigkeit der Glorie sein?    Gerade dafür bist du erschaffen worden.    In der Tat hat es im Paradies für jeden Menschen einen von den rebellierenden Engeln leer gelassenen Platz.

Dort warten sie auf dich

Alle, alle sind bestimmt, mit Mir und mit Maria, Meiner Mutter, die ewige Herrlichkeit in Gott zu geniessen.
   Aber wirst du diese selige Schwelle erreichen? Dort erwarten dich die Engel und die Heiligen, die dir vorausgegangen sind. Dort erfreuen sich deine Grosseltern und deine Eltern, die Heiligen des Alten und des Neuen Testamentes der Anschauung Gottes, in unendlicher Seligkeit.
   Auch du bist bestimmt, zu ihnen zu gelangen, und, mit ihnen vereint, die unendliche Glorie der Heiligsten Dreifaltigkeit für immer zu preisen. Das wenigste, das man sagen kann, ist: dieses Ziel soll dich so anziehen, dass du den sehnlichsten Wunsch hast, es zu erreichen.
   Ja, jede Mühsal sollst du mit Freuden annehmen und jedes Hindernis überwinden, um das Ziel zu erreichen. Ich allein kann es dir sagen, denn Ich weiss, was euch der Vater bereitet hat.
   Wenn du also Meinen Worten vertraust, Meine Tochter, höre Mir zu (und Meine Worte sind Wahrheit und Leben und werden nie vergehen, «Himmel und Erde werden vergehen, aber Meine Worte werden nie vergehen»). Wenn du also auf Mich hörst und Mir glaubst, versichere Ich dir, dass die für euch bereitete Glückseligkeit im Himmel so gross ist, dass es gar nichts wäre, dafür alle Martyrien zu ertragen, alle Tränen zu vergiessen, jede Mühsal und jedes Übel zu erdulden, nur um sie zu erreichen.
   Gerade deshalb seid ihr, die ihr solche Dinge noch nie gesehen habt, eingeladen, sie zu wünschen, denn im Wunsche und im Willen, sie zu erreichen, übt ihr die Tugend des Glaubens. Wenn ihr sie schon gesehen hättet, welches Verdienst hättet ihr dann schon, zu glauben?

Du liebst nicht umsonst

Glaube also an Meine Worte: du arbeitest nicht umsonst, du leidest nicht umsonst, du weinst nicht umsonst, du liebst nicht umsonst. Alles läuft auf das Ziel hinaus, zu deinem Gott zu gelangen, für den du erschaffen bist.
   Gewiss, alle diese Dinge, auf die Ich hingewiesen, d. h. alle deine Kümmernisse, werden dir nicht genügen, dein Ziel zu erreichen, dazu braucht es Meine unendlichen Verdienste, vor allem Mein Blut, das die Sünden tilgt, dich mit der Gnade bekleidet und so würdig macht, in den Himmel einzugehen.
   Das ist die Hoffnung, die vor deinen Augen strahlend aufleuchten und deine Tage mit Freude erfüllen muss.
Wenn in den Augen der Menschen alles zu Ende sein wird, wenn für dich die Sonne für immer untergegangen und nie mehr aufgehen wird, wenn dir alle die Deinen auf immer Lebewohl gesagt haben werden, wird für dich das wahre Leben beginnen, jenes, das nie mehr enden wird.
   Ein Leben, wo die Sonne nicht untergeht, wo es nur Liebe und Freude, Friede und Glückseligkeit gibt. Lebe glücklich mit diesem Gedanken, liebes Kind; schau immer nach oben. Das Leben ist kurz und besteht nur aus Elend.

Schau nach oben

Die Welt, die dich umgibt, zieht dich zum Bösen. Der Böse verführt dich. Du tastest im Dunkeln: wenn du nur auf dich vertraust, bist du verloren. Schau nach oben. Dort ist das Ziel, über den Sternen.
   Kämpfe deine Schlacht, wie sich der Krieger ins Schlachtgetümmel stürzt und sich wehrt, um das Vaterland zu verteidigen. Fürchte den Feind im Hinterhalt, rüste dich aus mit den nötigen Waffen, und dann vertraue auf den, der mit dir spricht; der fortwährend an deiner Seite ist, der mit dir und für dich kämpft und fürchte dich nicht: der Sieg wird dein sein.
   Ich habe dir von Waffen gesprochen. Die Gefahren kennst du ja: Ich habe auf sie hingewiesen. Jetzt werde Ich dir von den Waffen sprechen, derer du dich bedienen musst.
   Die mächtigste Waffe ist das Gebet. Gott hat eure Kraft und Seine Schwäche an das Gebet geknüpft. Wer betet, bekennt sich als Untertan, der in den Dienst des Königs tritt, als Sohn, der vom Vater Hilfe erfleht, als Diener, der seinem Meister zu helfen bereit ist.
   Gesegnet sei das Gebet, das von Herzen kommend, die Lippen der. Menschen verlässt und als Weihrauchduft zum Throne Gottes steigt und ihm Hilfe und Unterstützung entreisst.
   Gewiss verlangt das Gebet, damit es erhört werde, von dem der es verrichtet, eine besondere seelische Verfassung. Wer sich offen als Feind des Königs erklärt, kann nicht zu ihm gehen und Gunsterweise von ihm verlangen. Er muss zuerst die Bedingung schaffen, sie zu verdienen.
   Entferne deshalb alles aus der Seele, was dich zum Feinde Gottes macht, und dann knie nieder, demütige dich, und der Herr wird dir Seinen Blick zuwenden und dir gewähren, um was du bittest.
   Ich mache dich auf etwas aufmerksam, Mein liebes Kind: wenn die Menschen besorgter wären und mehr nur das wahre Gut ersehnten, würden sie nur um eine einzige Gnade bitten, nämlich: den Kampf des Lebens durch Überwindung der bösen Neigungen, des Satans und der Welt, durchzukämpfen und so zum ewigen Leben zu gelangen, in den Himmel.
Alles andere, liebes Kind, ist nicht wichtig. Alles hat nur Wert, wenn und insofern es dir hilft, das Ziel zu erreichen, für welches du erschaffen bist.

Die heiligen Sakramente

Das Leben ist wie eine Pilgerfahrt oder wie eine Reise; und wie für irgend eine andere Reise, die du auf Erden machen würdest, siehst du dich vor, den Proviant, der dich nährt und das Getränk, das dir den Durst löscht, mit dir zu nehmen.
   So habe Ich, indem Ich dich einlade, die längste Reise, jene des Lebens zu unternehmen, dir eine Speise bereitet, die dich erquickt, die dich Atem holen lässt, die dir genügende und übergenügende Kraft gibt, um ans Ziel zu gelangen. Du hast Mich schon verstanden, von was Ich mit dir sprechen will: von den hl. Sakramenten.
   Durch die Taufe habe Ich dich in Mich eingepfropft, durch das Sakrament der Firmung habe Ich die Gnade in dir noch vermehrt, und dazu habe Ich dir zwei andere Sakramente geschenkt, das eine als das Sakrament der Barmherzigkeit und das andere als jenes der Liebe.
   Das eine läutert dich, reinigt dich, wäscht dich in Meinem Blute, das andere nährt dich, stärkt dich; es erneuert deine Kräfte und gibt dir die Möglichkeit, die Pilgerfahrt, von der Ich dir gesprochen habe, glücklich zu beenden.
   Ohne diese Hilfen ist der Christ ohne Waffen und lässt sich niederschlagen und besiegen. Bediene dich ihrer deshalb immer, jeden Tag. Ja, bete jeden Tag; speise dich jeden Tag mit dem eucharistischen Brote, wie du dich mit dem Weizenbrot nährst, das Gott dir gibt, und das der Mensch für dich zubereitet.
   Dein geistliches Leben wird genährt wie das leibliche, und wenn du die Ernährung vernachlässigst, wirst du geistig sterben, wie dein Körper sterben würde ohne Nahrung.
   Nur ein Unterschied gibt es: während dein sterbender Körper aufhört zu leben, wird deine durch die Sünde sterbende Seele nie aufhören zu leben, da sie geistig ist, sondern sie wird zur Feindin Gottes und wenn für sie in diesem Zustand der letzte Tag kommt, wird ihr nicht die ewige Freude vorbehalten sein, sondern eine Ewigkeit von unsagbaren Peinen.

Das freiwillige Opfer

Meine Tochter, füge dem, was Ich dir diese Nacht gesagt habe, eine letzte Bemerkung bei.
   Denke daran, dass das Himmelreich Gewalt leidet, und dass nur wer Gewalt braucht, es erreicht! Gewalt über dich selbst im Besiegen der Leidenschaften und in der Übung der Abtötung und der Busse.
   Liebe also das freiwillige Opfer, töte dein Herz, deine Sinne, deinen Körper ab, denn die Abtötung ist der Zaun, der vor dem Falle bewahrt.
   Wenn ihr nicht zur Busse der Einsiedler in der Wüste berufen seid, Meine Kinder, seid ihr doch zur Busse und zur Abtötung aufgerufen.
Ich habe es euch im Evangelium wiederholt: «Wenn ihr nicht Busse tut, werdet ihr alle auf die gleiche Weise zugrunde gehen.» Darum wollte ich dich teilhaben lassen an Meinen Leiden, und wäre es auch nur zu einem sehr kleinen Teil, um die Belehrung zu vervollständigen und um dich die Wichtigkeit der Busse erkennen zu lassen.

Jedem das, was er verdient
30. März 1968

Hier bin Ich, Meine liebe Tochter, um du eine andere Belehrung von höchster Wichtigkeit zu geben. Man ist im menschlichen Alltag nicht immer geneigt, das zu praktizieren, was ich dir sagen werde; dennoch wird vom forschenden Auge Gottes -- das alles sieht und welchem nichts entgeht -- nichts vom Gerichte ausgeschlossen.
   Das was der Mensch Schlauheit nennt, kann Gott Ungerechtigkeit nennen; für das was der Mensch erlaubt sagt, kann Gott unerlaubt sagen. Gib gut acht: dein Wirken, das Gott sieht und bis in die Tiefen erforscht, möge immer ein gutes und lobwürdiges Urteil verdienen, nicht so sehr in den Augen der Menschen, als in den Augen Gottes.
   Ich bitte dich deshalb, gerecht zu sein. Die Tugend der Gerechtigkeit steht in geringem Ansehen, auch bei Meinen Söhnen, die sich praktizierend und religiös nennen, also gerade bei jenen, von denen man sollte sagen können, dass sie vor Gott und der Welt der Bewunderung würdig sind.

Es ist eine schwierige Tugend

Die Gerechtigkeit, die darin besteht, jedem das zu geben was er verdient, ist in der Praxis eine schwierige Tugend. Vorerst sage Ich dir: du musst immer gerecht sein gegenüber Gott, indem du ihm das gibst, was Ihm zukommt. In Wirklichkeit hast du alles was du besitzest, erhalten, nicht wahr?
   Gott hat dir das Leben gegeben. In Seinem Geiste existiertest du schon seit aller Ewigkeit und erst in einem bestimmten Momente, der für dich dein Geburtsdatum ist, kamst du zur Welt, nachdem Gott deine Eltern um ihre Mitwirkung gebeten hatte.
   Gott gab dir das Leben der Gnade wieder, das deine Ureltern für sich und die andern verloren hatten und machte dich zu Seiner Adoptivtochter.
   Ja, denn Ich allein bin der natürliche Sohn Gottes.
  Im Augenblick, wo du die Taufe erhalten und Gotteskind geworden bist, hat jener Fluss von Gnaden begonnen, der auch jetzt weiterfliesst und dessen du nicht einmal gewahr wirst, der aber dein ganzes geistiges und materielles Leben durchtränkt, da Ich, der Herr, nichts vernachlässige, was deinem Heile dienlich ist.

Wer denkt daran, mir zu danken?

Nun sage Mir, Meine Tochter, wer denkt daran, Mir zu danken für alle diese unverdienten Gaben und gerecht zu sein Mir gegenüber, indem man Mir wenigstens Liebe schenkt für all das Erhaltene?
   Viele betrachten diese Gaben als unnütz und verachten sie; andere wenden sie schlecht an oder verschwenden sie; noch andere verwünschen Mich gerade für diese Geschenke, die Ich gegeben habe und fortwährend gebe. Die Gerechtigkeit gegen Mich, gegen Gott, wird nicht geübt.
   Wenn du dir dann Rechenschaft gibst über das, was auf der Erde geschieht: wer denkt je daran, Gott zu danken, dass Er die Sonne aufgehen lässt, dass Er die Blumen und Pflanzen keimen und blühen lässt, dass Er zur rechten Zeit Schnee und Wasser, Wärme und Kälte sendet, damit alles dazu beitrage, den Menschen das zu geben, wessen sie bedürfen.
   Du wirst Flüche und Verwünschungen hören, aber keinen Dank. Nun gut, meine Tochter, lerne Gott danken für alles, was Er dir sendet, denn Er, der alles sieht und weiss, sorgt für dich besser als du selbst es tun würdest und sei nicht ungerecht gegen Ihn.
   Erstatte Ihm als Gabe der Liebe das zurück, was Er dir fortwährend gibt. Gib Ihm alle Akte deines täglichen Lebens, gib Ihm dein Herz, erfüllt mit Dankbarkeit und Liebe. Vertraue deine Seele der Sonne Seiner göttlichen Gnade an, damit sie sich, erleuchtet und gesegnet, mit Verdiensten bereichern kann.
   Sei Gott dankbar für alles das, was Er dir fortwährend gibt, sei es Natürliches oder Übernatürliches, auch wenn du dieser Gaben nicht immer gewahr wirst, um so wenigstens teilweise die Gerechtigkeit gegen Ihn zu üben, der dir alles gibt.
   Wende Seine Gaben gut an. Sie wurden dir nicht nur für dich geschenkt, sondern damit du deine Brüder der ganzen Welt daran teilnehmen lässest.
   Lerne sie zu verschenken. Sei kein Egoist. Gib mit Grossmut, mit Freigebigkeit, ohne etwas dafür zu erwarten, nicht einmal ein «Vergelt's Gott», denn das, was du hast, gehört nicht dir; auch du hast es erhalten.

Gib mit Liebe

Gib mit Liebe, sei es, dass jene, denen du Wohltaten erweisest, dich lieben, sei es, dass sie dich nicht lieben; seien sie gut oder böse; gib immer aus Liebe.
   Gib, um einen Akt der Gerechtigkeit gegen Gott und gegen die andern zu erfüllen.
   Wenn der Empfänger ebenfalls gerecht sein will, wie er sollte, und sich verpflichtet fühlt, dir zu danken oder die Gabe zu vergelten oder das, was er erhalten hat, zurückzugeben, dann möge er gesegnet sein, denn die Gerechtigkeit bricht sich Bahn.
   Sie ist, in der Tat, nicht eine Tugend, die nur für wenige bestimmt ist; sie muss von allen geübt werden.
   Es gibt menschliche Gesetze, die das gerechte Verhalten gegenüber den Vorgesetzten regeln, und es gibt solche, denen auch die Vorgesetzten unterworfen sind. Manchmal, ja sogar öfters, entsprechen die Gesetze nicht der Gerechtigkeit. Wer aber aus Liebe zu mir dennoch gehorcht, wird trotzdem Nutzen daraus ziehen.
   Folge immer deinem Gewissen. Handle so, dass du immer ein gutes Gewissen hast. Siehe in allem nicht nur auf dein Wohlergehen, sondern auch auf jenes der andern, sei bereit, deiner zu vergessen, um andern zu helfen.
   Sei Nachahmerin Meines guten Pflegevaters, den das Evangelium als «gerechten Mann» bezeichnet. In deinen materiellen Angelegenheiten bitte von ihm geführt zu werden.
   Übe die Gerechtigkeit gegen alle. Erinnerst du dich an das, was Ich während Meines irdischen Lebens gesagt habe? «Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist», und weiter «wenn eure Gerechtigkeit nicht grösser ist als jene der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen».
   Ja, Meine Tochter, du musst gerecht sein in deinem Denken. Nichts darf dir am Urteil der Menschen gelegen sein; auch wenn die Menschen deine Werke sehen und dich loben, so zählt dies wenig. Wichtig ist, dass deine Werke von Gott gelobt werden, denn von Ihm wirst du für alles entweder einen Preis oder eine Strafe erhalten.
. . . . .

Mache daraus deine Speise

C.-- Sprich zu mir, Jesus.
   Jesus -- Meine Tochter, höre auf Mich. Ich will dir eine kleine Belehrung geben.
   Vergiss nie Meine Worte, denn es wäre verlorene Zeit, sie aufzuschreiben, wenn sie dir nichts nützen würden. Lies sie wieder in der freien Zeit und mache davon deine tägliche Speise. Das Werk deiner Heiligung hängt viel davon ab.
   Ahme Meine Mutter nach, die Meine Worte und Meine Belehrungen im Herzen bewahrte, um sie in die Tat umzusetzen und sie dann den Aposteln mitzuteilen, denen Sie erste Lehrmeisterin war.
   Meine Tochter, lebe nahe bei Mir, in Mir; liebe Mich und das Leben wird dir leichter scheinen. Ich denke an alles, Ich belohne alles, Ich heilige alles. Mache es so wie Ich dir gesagt habe und bleibe froh bei Mir.
. . . . .

In der Mittagsstunde

Maria -- Meine Kinder, Ich danke euch für diese Begegnung zu Meinen Füssen in der Mittagsstunde. Ich wünsche, dass man jeden Tag zu dieser Stunde den Rosenkranz bete in diesem Hause.
   Es ist eine Mir wohlgefällige Stunde; sie teilt den Tag in zwei Hälften und hilft euch, fortzufahren, Mich zu lieben. Ich wünsche auch, dass ihr nach dem Rosenkranz die Übung der geistlichen Kommunion praktiziert, die dazu dient, euer Herz vorzubereiten, Meinen Jesus am folgenden Morgen zu empfangen.
. . . . .
   Maria -- Ich bin die Mutter der Göttlichen Liebe. Heute ist ein Tag der Gnade, und Ich werde euch einige vorbehalten. Seid beharrlich im Gebete. Empfanget Meinen Jesus in der hl. Kommunion so oft ihr könnt, denn nur Sie gibt euch die Kraft, den Bösen zu bekämpfen, der euch fortwährend verfolgt.
. . . . .

So hat es Gott verfügt

Maria -- Da seid Ihr nun hier zu Meinen Füssen wie in einem einzigen Herzen vereint. Ich danke euch, Meine Töchter, fahrt fort, euch zu lieben und Mich zu lieben, auch für jene, die Mich nicht lieben und die sich hassen.
   Ihr habt für die Seminaristen gebetet: das ist recht. Man versucht, die jungen Leviten von Mir zu entfernen, um sie Jesus näher zu bringen, und man vergisst, dass Ich Ihn als Kind der Welt geschenkt habe, und dass immer Ich es sein werde, die Jesus in die Herzen bringen wird.
   Betet für die Oberen der Seminarien, damit sie diese grossen Wahrheiten verstehen und du ... , opfere deine Leiden auch auf für diesen Zweck. Wo Ich eintrete, flieht der Feind, Meine Teuren, und die Welt wird immer auch durch Mich gerettet. So hat Gott es in Seiner unermesslichen Güte bestimmt.

Zu Deiner grösseren Ehre!
31. März 1968

Meine Tochter, da bist du, Mir zu Diensten. Schreibe das, was Ich dir sagen werde, zur grösseren Ehre Gottes. Ja, denn in allen Dingen musst du immer die Ehre Gottes suchen.
   Gross ist die Ehre Gottes im Himmel, und ebensogross muss die Ehre Gottes auf Erden sein.
   Im Himmel betrachten die Engel und die Heiligen diese Herrlichkeit und geniessen sie, indem sie sie selbst erleben und betrachten.
 Auf Erden müssen die Menschen sie suchen und wünschen und durch ihre Werke mithelfen, damit die Verherrlichung Gottes vollkommen sei.

Nicht, dass Gott etwas fehle ...

Nicht, dass Gott etwas fehle zu Seiner Herrlichkeit, aber die Anerkennung dieser unendlichen Glorie von seiten der geistigen Welt und von seiten aller Menschen ist nichts als gerecht.
   «Ehre sei Gott in der Höhe» haben die Engel über der Krippe gesungen, wo das Jesuskind geboren wurde; und es war gerecht, Ihm Ehre zu geben, denn in jenem Moment geschah das grösste Wunder der menschlichen Geschichte, «ein Gott wurde Mensch».
   Da dieses Ereignis die unendliche Güte Gottes kund tat, war es gerecht, dass die Engel die Menschen einluden, Seine Ehre zu preisen.
   Ihr betrachtet die Herrlichkeit Gottes in der Unendlichkeit des Universums. «Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre», sagt der Psalmist. Die Sterne, die Sonne, der Mond, der Blitz, der Donner verkünden Schönheit, Macht, unendliche Herrlichkeit.
   Die Blumen, die Pflanzen, die Erde, die ganze Natur in ihrer Pracht verkündet den Menschen die Vorsehung, die Schönheit, die Grösse Gottes und preist dessen Ehre
   Jede Seele mit ihren Gaben zeugt von der unendlichen Weisheit Gottes und preist deren Ruhm. Aber der Ruhm, den Gott von uns wünscht, ist jener, den wir Ihm geben, indem wir Ihn als Vater, als höchsten Meister, als unsern einzigen Herrn anerkennen, dem wir alles schulden.
   Eure Unterwerfung unter Seine Gesetze, die Er euch in Seinen Geboten gegeben hat, das Praktizieren des Gebotes der Liebe, das die Zusammenfassung aller Gesetze ist und das Ich auf die Erde zu bringen kam, ehrt mehr als alles andere Gott, der die reine, die wesenhafte Liebe ist, das ist, was Ihm jene Ehre schenkt, die Er wünscht.

Ich dankte Ihm

Ich ehrte Meinen Vater jeden Moment Meines irdischen Lebens. Ich war auf die Erde gekommen, um den Vater zu verherrlichen. Alles tat ich Ihm zuliebe.
   Zu Ihm betete Ich vor jedem Wunder, Ihm dankte Ich, nachdem es vollbracht war, wenn Ich auch mit aller Wahrheit sagen konnte: «Wer Mich sieht, sieht den Vater», darum gereichte Sein Ruhm auch Mir zur Ehre.
   Suche deshalb immer, Meine Tochter, die Ehre Gottes in jeder deiner Handlungen, mag sie von geringer oder grosser Bedeutung sein.
   Es ist ja nicht, dessen sei dir wohl bewusst, die Bedeutung des Werkes, die zählt, sondern die Person, für die es gemacht wird. Ein dem König erwiesener Dienst ist viel wichtiger als jener, der für irgend eine Person getan wird.
   Du dienst deinem Gott. Opfere Ihm jede Handlung auf, jeden Gedanken, verbessere immer wieder deine gute Meinung. Auch wenn eine andere Person eine Gefälligkeit von dir verlangt, tue sie immer, wie wenn sie von Gott verlangt würde und du wirst jeden Tag eine Menge Verdienste sammeln.
   So wirst du Gott alle Ehre geben, die Ihm gebührt, und nachher wird es an Ihm sein, dich zu verherrlichen.
   Wiederhole oft während des Tages: «Herr, alles zu Deiner grösseren Ehre!» So wirst du dich immer wieder daran erinnern, was Ich dir erklärt habe, und nichts wird verloren gehen von dem, was du sagst, was du tust, was du denkst: alles wird geläutertes Gold werden für den Himmel.

Mit Einfalt und Demut

C. -- Mein Jesus, zur grösseren Ehre Gottes bitte ich Dich, mir klar zu sagen, was Du von mir wünschest.
   Jesus -- Ich wünsche, dass du Mir dienst in Einfalt und Demut, indem du Augenblick für Augenblick Meinen Willen tust, was immer Ich auch von dir verlange, sei es ein Leiden oder ein gutes Werk, oder ein Akt der Nächstenliebe oder eine Arbeit.
   Was das übrige anbetrifft, lass Mich machen! Ich lenke alles zu deinem und deines Nächsten Besten und zur Ehre Meines Vaters, der im Himmel ist.
   C. -- Herr, ich übergebe mich Deinen Händen: mache mit mir, was Du willst.
   Jesus -- Ja, Meine Tochter, die Unterwerfung deines Willens unter den Willen Gottes ist der wichtigste und verdienstvollste Akt, den du machen kannst.
   Darin ist die wahre Heiligkeit enthalten, die nicht aus Ekstasen und Wundern besteht, sondern aus blindem und bereitwilligem Gehorsam dem Göttlichen Willen gegenüber.
   Wenn du dich ganz dem Willen Gottes geschenkt hast, wird Er in dir wirken, und du wirst keine Gnaden mehr nötig haben, um zu wählen. Indem du dich selbst verlierst, wirst du Gott finden, und der Tausch ist der Mühe wert gemacht zu werden.
   C. -- Herr, nimm an meinen Willen und vernichte ihn, so dass, wenn ich ihn von Dir noch einmal verlangen würde, Du ihn mir nicht mehr geben könntest.
   Jesus -- Ja, Meine Tochter, Ich nehme ihn an, und du achte gut darauf, ständig in diesem Wunsche zu verbleiben, was auch immer dir begegnen möge; denn sei sicher, dass dir nichts zustösst, das nicht zu deinem Besten ist.
. . . . .

Ich verstehe sehr gut

Meine geliebte Tochter, ängstige dich nicht, wenn du in dir einen Widerwillen gegen das Leiden spürst, während du etwas für Mich tun möchtest und wünschtest, Mir mit dem Leiden deine Liebe zu zeigen.
   Beunruhige dich nicht! Ich nehme deine Wünsche an und segne sie, und Ich verstehe die menschliche Natur sehr gut, die vor dem Leiden zurückschreckt.
   Es wird die Zeit kommen, wo dir leichter sein wird, was dir jetzt schwer, sozusagen unmöglich scheint. Fahre fort, in Mir und mit Mir zu leben, Augenblick für Augenblick; an das übrige werde Ich denken.
. . . . .

   Maria -- Ich bin mitten unter euch und bete mit euch ... Das Beten des Rosenkranzes tröstet Mich und gibt Mir Anlass, euch Wohltaten zu erweisen.
   Ja, Ich sehe alle eure Anliegen, Meine lieben Töchter, und Ich mache sie zu den Meinigen. Ich weiss, was besser ist für euch und Ich helfe euch, damit ihr befreit werdet von so vielen Gefahren. Ich helfe euch, hier auf Erden in der Gnade Meines Jesus zu leben, um euch dann in den Himmel zu führen, zu Mir.
   Meine Töchter, die Verehrer des Rosenkranzes werde Ich holen kommen, um sie in den Himmel zu geleiten.
. . . . .

Fürchte nichts

Jesus -- Am Ende dieses Tages, Meine Tochter, den du, ohne Unterbruch vereinigt mit Mir und mit Meiner süssen Mutter, verbracht hast, erlaube Mir, dir etwas zu sagen.
   Du weisst, wie sehr Ich dich liebe und wie sehr Ich wünsche, von dir geliebt zu werden. Nun gut, fürchte nichts. Wenn du am Abend über den vergangenen Tag nachdenkst und findest, Mich geliebt und dem Nächsten nichts Böses zugefügt, ja ihm sogar geholfen zu haben, zweifle nicht, dass du den Tag gut verbracht hast.
   Im übrigen kümmere dich nicht um das Böse, das die andern tun mögen. Betrübe dich nur, wenn es Beleidigungen Gottes sind und suche dafür genugzutun. Sonst lasse die andern machen. Alle haben ein Gewissen und ihre eigene Art, die Dinge zu beurteilen, darum wolle nicht kontrollieren.
   Lebe im Frieden, indem du dich deiner Aufgabe hingibst, an das übrige denke Ich ... Dieser Gedanke diene dir jeden Abend bei der Gewissenserforschung.


Das Apostolat ist eine Pflicht
1. April 1968

Meine geliebte Tochter, da bin Ich, um dir die gewohnte Belehrung zu geben.
   Du weisst sehr gut, dass Meine im Verborgenen geoffenbarten Worte von allen Dächern gepredigt werden sollten, aber du kannst dies nicht tun, und deshalb will Ich dich wissen lassen, wie du die Wahrheit bekannt machen kannst.
   Ich beabsichtige mit dir über das Apostolat zu sprechen, das in der Kirche unentbehrlich ist. Sie hätte sich ja sonst auf die 12 Apostel beschränken müssen, wenn keiner von ihnen daran gedacht hätte, Meinen Befehl: «Geht hin, predigt und lehrt alle Geschöpfe!» auszuführen. Die Pflicht und die Berufung zum Apostolat in irgend welcher besonderen Form kommt direkt von Mir; aber es gibt auch eine allgemeine Berufung für jeden Christen, bei der Taufe.
Vom Momente an, da ihr durch die Taufe Glieder der Kirche werdet, erhaltet ihr auch den Auftrag, den andern die Gaben weiterzugeben, mit denen ihr bereichert worden seid.

Verteidiger der Wahrheit

Diese Pflicht ist euch in einem noch ausdrücklicheren Masse aufgetragen worden durch die Firmung, die aus euch Meine Soldaten macht, und deshalb Verteidiger der Wahrheit, fähig, die heiligen Schlachten des Glaubens zu schlagen.
   Was man als kleines Kind noch nicht machen kann, muss man in den späteren Jahren tun; aber Meine Jünger mögen wissen, dass das Apostolat eine Pflicht ist, da ja mit Recht gesagt worden ist: «Wer nicht Apostel ist, ist Apostat».
   Die Gabe des Glaubens, die ihr ohne euer Verdienst erhalten habt, müsst ihr ohne Entgelt, sogar mit Opfern, weitergeben; ihr müsst euch dafür so einsetzen, dass die ganze Welt, wenn es möglich wäre, zum Glauben gelangte und so alle gerettet würden.
   Empfanget deshalb, Meine Kinder, diesen Befehl und denken Wir zusammen darüber nach, wie Wir ihn verwirklichen können.
  Das Apostolat hat verschiedene Formen: nicht alle haben die gleichen Gaben und den gleichen Auftrag; deshalb muss sich ein jeder auf seine Art der Verbreitung des Guten und der Wahrheit widmen.
   Es gibt freilich etwas, das auf dem Gebiete des Apostolates alle in gleicher Weise verbindet: das Gebet. Alle müssen sich an den Vater wenden und bitten, dass sich die Wahrheit verbreite, dass alle sie erkennen, ihr folgen und sie lieben.

Das Gebet

Dies ist die gewöhnliche Form des Apostolates, auch wenn sie auf verschiedene Arten ausgeführt werden kann und muss.
Ich erkläre es dir:
   Eine Klausurnonne oder ein Trappist werden ihr Apostolat in einer ganz andem Form ausüben als eine Mutter. Ihr Gebet wird intensiver und von längerer Dauer sein. Was Ich von ihnen fordere, wird weit mehr sein als das, was Ich von einer Mutter verlange, auch wenn die Pflicht, zum Vater zu beten, für alle besteht, damit alle den wahren Glauben und den wahren Gott erkennen und nach diesem Glauben leben.
   Nun lade Ich dich ein, Meine liebe Tochter, diesen Meinen Wunsch denen zur Kenntnis zu bringen, die zu dir kommen. Man möge mehr beten, damit der Glaube sich verbreite, man möge an jene denken, die ihn verloren haben, und man möge vom Heiligen Geiste jenes göttliche Licht erflehen, das die vom Irrtum blind gewordene Welt erleuchtet.
   Wenn du dies tun wirst, wirst du etwas Mir sehr Wohlgefälliges tun. Wenn du dich gut erinnerst, habe Ich in Meinem sterblichen Leben einen Wunsch mit den Worten ausgedrückt: «Und Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Schafstall sind.»
   Jetzt will Ich dir sagen, wie sehr Mich das egoistische Betragen von so vielen Christen schmerzt, die nur an sich selbst, an die eigenen Bedürfnisse denken, seien sie auch geistiger Natur, und nie über die eigene Nase hinaus sehen. Der wahre Christ kann nicht Egoist sein, denn das allein bewirkte schon, dass er nicht mehr Christ ist. Es gibt für die wahren Christen keine eigene Vollkommenheit und Heiligung, ja nicht einmal ein noch so mittelmässiges geistliches Leben, wenn es nicht begleitet ist vom lebendigen Wunsche, dass auch die Brüder von den Geschenken profitieren, mit denen sie bereichert wurden. Ein Wunsch, der sich im Flehen zum Vater kundtut.
Aber lasst uns ein wenig betrachten, Meine Tochter, wie man die Wahrheit verbreiten kann und muss. Jedes von euch hat die Gabe der Sprache empfangen. Nur wer sie nicht besässe, könnte ermessen, wie gross seine Ohnmacht ist.

Aufrichtigkeit

Vermittelst des Wortes drückst du deinen Gedanken aus, der damit verbunden ist. In Bezug darauf bitte Ich dich, Meiner Belehrung Rechnung zu tragen: «Sprich mit dem Munde nie etwas aus, das du nicht denkst, und denke nie Dinge, die du dich schämen würdest, mit dem Munde auszudrücken.»
   Alles ist schön und, sofern im Einklang miteinander, ist alles heilig: der Gedanke und das Wort! Gewiss ist es schwierig, die Vollkommenheit in dieser Beziehung zu erreichen, denn die geringe Aufrichtigkeit in der Welt erlaubt, den eigenen Gedanken vor den andern zu verbergen, um Unangenehmes von grosser Bedeutung zu vermeiden.
   Du aber trachte darnach, dass deine Gedanken immer klar und deine Worte den wirklichen Ausdruck dieser Klarheit seien, auch wenn die Klugheit die Königin sein muss, die deine Rede beherrscht.
   Nun bist du also am Punkte angelangt, wo die Einladung zum Apostolat des Wortes an dich herantritt. Auch wenn ihr nicht alle dazu berufen seid, es in einer feierlichen Form auszuführen wie die Missionare oder Prediger, seien es Laien oder Geistliche, seid ihr dennoch berufen, es in jenen einfachsten Formen zu üben, die sind: ein gutes Wort, ein heilsamer Hinweis, eine freundliche Einladung, ein rücksichtsvoller Befehl von seiten eines Vorgesetzten.

Die Pflicht, sie zu verbreiten

Du, Meine Tochter, die du diese Belehrungen auf eine ungewöhnliche Art und Weise erhältst, hast auch die Pflicht, sie andern mitzuteilen, und denke gut daran, dass Ich dir damit einen Befehl erteile, denn es darf nichts verlorengehen von dem, was Ich dir sage, und du darfst die Wahrheit nicht in eine Schublade einschliessen, glücklich, sie erhalten zu haben.
   Handle also folgendermassen: bei der Zusammenkunft vom Dienstag und Freitag wirst du eine dieser Belehrungen lesen, die keine Diskussion, sondern nur Betrachtung fordert; und jedes möge in seinem Herzen darüber nachdenken, wie es das Gehörte in die Tat umsetzen kann, und wie es anzustellen sei, um diese Wahrheit bekannt zu machen.
   Ein Lob muss Ich jenen geben, die, auch mit Opfer, diese Belehrungen zu schreiben und zu verbreiten sich bemühen, die Meine Kinder entweder nicht kennen oder vergessen haben.
   Erwachet, liebe Kinder, denn der Fürst der Finsternis ist schlauer als ihr, und wenn ihr nicht alles tut, was in eurer Macht steht und von euch abhängt, um die Wahrheit zu erkennen und zu verbreiten, wird der Böse den Irrtum immer mehr ausbreiten zum Schaden der Seelen.
Liebet die Wahrheit, Meine Kinder! Sie kommt von Gott, sie kommt von Mir.
Habe nicht Ich euch gesagt, dass Ich die Wahrheit, der Weg und das Leben bin? Wer an Mich glaubt, wird nicht zugrunde gehen.
Wollt ihr das Leben verbreiten, verbreitet die Wahrheit. Seid eifersüchtig auf die Wahrheit, vertieft sie, verteidigt sie, erlaubt nicht, dass sie verdorben werde.
   Sie muss kristallklar sein wie das Wasser, das aus einer Quelle sprudelt.
   Sie, die Wahrheit, muss euern Durst löschen. Darum dürstet nach der Wahrheit, die in verschiedenen Formen zu euch kommt, deren Substanz aber in Meinem Evangelium enthalten ist.
   Dieses Apostolat, das nicht fakultativ, sondern obligatorisch ist für jeden Christen, möge in euch das geeignete Erdreich für den Samen finden, der euch in ebenso viele Sämänner umwandelt.
   Meine Tochter, Ich sollte mit dir noch über die dritte Form, wie man Apostel sein kann, reden: das Opfer. Doch behalte Ich Mir vor, dich darüber in einem andern Augenblick aufzuklären.

Alles wird schöner sein
2. April 1968

C. –- Jesus, Mein Gott, sprich, ich höre auf Dich.
   Jesus -- Meine geliebte Tochter, es geht nicht immer, wie man wünscht; im Gegenteil! Das Leben ist leider übersät von Kontrasten und von nicht unbedeutenden Widerwärtigkeiten. Wenn du aber das Leben in seiner Gesamtheit als Geschenk Gottes betrachtest, wirst du dazu kommen, mehr Optimist zu sein und alle diese Dinge annehmen. Sie gehören nun einmal zum menschlichen Leben und sind sogar unentbehrlich.
   Ich erkläre es dir. Du hörst ein Kind weinen, und es tut dir leid; aber wenn es nicht weinen würde, könntest du vielleicht nicht wissen, dass es einer besonderen Pflege bedarf. Nun gut, verliere nie den Mut beim Denken an ein bestimmtes Geschehnis oder an ein Ereignis des Lebens.
   Auch was dir schrecklich oder entsetzlich scheint, oder für dich selbst einfach schlecht, wirst du nach einer gewissen Zeitspanne in einem andern Lichte sehen; was dir eine Strafe schien, wird dir sogar geradezu als eine Tat der Barmherzigkeit Gottes erscheinen.
   Betrachte also das Leben mit grossem Vertrauen und frohem Mut, dann wird dir der Kampf leichter sein, und du wirst die Prüfungen leichter ertragen.

Keine bleibende Stätte

Vergiss nicht, dass diese Stätte nur ein provisorischer Aufenthalt ist, für dich und für alle, und dass der Tag kommt, wo wir alles und alle verlassen müssen. Dies geschieht auf die verschiedenste und ungeahnteste Art und Weise. Der eine wird die Erde endgültig verlassen auf dem Meere, der andere in der Eisenbahn, der eine in den Bergen, der andere in der Ebene.
   Ja, es gibt keinen Ort auf dieser Welt, wo der Tod den Menschen nicht erreicht.
   Ja, und die Dauer eurer Existenz ist kurz: ihr kommt auf die Welt, ihr lebt, ihr geht wieder: alles innert weniger Jahre.
   Das menschliche Leben ist so gemacht, dass es sich infolge der Erbsünde allmählich zersetzt, so dass man die Lebensjahre auf dem Angesichte eines jeden abgezeichnet sehen kann, und die Krankheiten mit allem, was daraus folgt, sind die praktischen Folgen davon.
   Nimm daher alles, was dir zustösst, mit Ruhe an, mit Geduld, und du wirst sehen, dass die Widerwärtigkeiten dir weniger tragisch erscheinen. Eine gute Dosis Optimismus macht die Geschehnisse einfacher und die Menschen froher.
   Im Lichte Gottes und der Ewigkeit wandelt sich manches, das ja schon weniger drückend ist, wenn es mit gutem Humor und etwas Optimismus gesehen wird, von scheinbar Schlechtem in Gutes und, im Lichte des Glaubens betrachtet, in Schönstes.

Im Lichte des Glaubens

Betrachte darum alles im Lichte dieses erleuchtenden und göttlichen Glaubens. Denke, dass jedes Ereignis, so klein oder unwichtig es auch sei, von der Vorsehung zugelassen ist, die aus allem Nutzen für die Rettung des Einzelnen und der Allgemeinheit zu ziehen weiss.
   Wenn du dieses Vertrauen in Gott hast, wirst du dich von Ihm führen lassen, denn Er ist unendliche Weisheit und Güte. Du wirst keine Wünsche äussern, sondern Ihm es überlassen, zu wählen, was besser ist für dich, und so wirst ou glücklich sein. Es handelt sich freilich um ein relatives Glück, nicht um ein absolutes, denn ein solches gibt es nur im Himmel.
   Ahme darin Meine heilige Mutter nach. Studiere Ihr Leben in seinen Einzelheiten, und du wirst die Grösse dieses Geschöpfes sehen, das so bitter durch menschliche Ereignisse, die dem Willen oder der Zulassung Gottes entsprachen, geprüft wurde.
  Ahme Sie nach, Meine süsse Mutter, in Ihrer Geduld und Unterwerfung unter den Willen Gottes, auch wenn man, menschlich gesprochen, bisweilen ganz anders hätte reagieren müssen.
   Liebe dieses grösste und heiligste Geschöpf, das je auf der Erde gelebt hat, und das gleichzeitig das einfachste, das demütigste, das dem Willen Gottes ergebenste gewesen ist.
  Sieh in allem, was im Leben geschieht, den Ausdruck der Güte und Seines Willens, wie es Maria gemacht hat, die, menschlichen Gesetzen gehorchend, nichts anderes tat, als den von Gott bestimmten Plan verwirklichen.
   Ich habe dir diese Belehrung gegeben als Vorbereitung für das, was Ich dir in der Folge sagen werde.
  Gott und Seine Vorsehung seien das absolute Prinzip deines Handelns, und dann mache deine Vernunftschlüsse. Du wirst sehen, dass alles schöner, klarer und leuchtender sein wird.

Es ist der Mühe wert, es zu leben

Du wirst sehen, dass das Leben der Mühe wert ist, gelebt zu werden, auch wenn es voller Drangsale ist, die du mit Hilfe des Glaubens in wirkliche Freuden umwandeln kannst.
   Sagte nicht der hl. Paulus: «Ich überfliesse von Jubel inmitten der Trübsale»? Ja, er konnte so reden, denn er hatte Mich an seine Stelle gesetzt und durfte wirklich sagen: «Nicht ich lebe, sondern Christus lebt in mir».
   Suche, jeden Tag mehr, dein geistliches Leben zu vervollkommnen. Mache, dass deine Gedanken, deine Worte die Meinen seien, dass deine Handlungen in Mir und mit Mir ausgeführt seien.
   Dann wirst auch du mit Meinem grossen Apostel sagen können: «Ich überfliesse von Jubel inmitten der Trübsale».

Die Wünsche Unserer lieben Mutter:
Der Englische Gruss
2. April 1968

Maria -- Meine liebe Tochter, Mein Wille ist dir schon kundgetan worden, aber es ist besser, wenn du Meine Wünsche niederschreibst, damit sie erhalten bleiben, und du sie verwirklichen kannst.
   Ich wünsche, dass alle Mitglieder der Gruppe und alle jene, die in dein Haus kommen, wenn sie mittags am Beten des Rosenkranzes nicht teilnehmen können, wenigstens den Englischen Gruss beten oder ein Ave Maria, und die geistliche Kommunion machen.
   Mein Jesus wird in ihre Herzen herniedersteigen und sie vorbereiten, ihn sakramental zu empfangen.
   Ich bin sehr zufrieden, dass ihr schon daran denkt, einen Tabernakel aufzustellen, auch wenn er jetzt Jesus noch nicht beherbergt mit Seinem Fleisch und Seinem Blut, mit Seiner Seele und Seiner Gottheit; es wird immerhin ein Weckruf sein, die Eucharistie hochzuschätzen.
   Von hier aus werde Ich am Mittag besonders jene segnen, die diesen Meinen Wünschen entsprechen ...
. . . . .

Die Freude und der Friede

Maria -- Liebe Kinder, Ich freue Mich, euch zu Meinen Füssen versammelt zu sehen, und mit grossmütigem Herzen segne Ich euch und lade euch ein, die zwei Wochen vor Ostern gut zu verbringen.
   Ja, Meine Kinder, ihr werdet diese Tage in der Sammlung, in der Betrachtung und im Gebete verleben. Die Freude und der österliche Friede wird umso grösser sein, je sorgfältiger eure Vorbereitung gewesen sein wird.
   Liebt Meinen Jesus: wie Er am Kreuzesholz für alle gelitten hat, so leidet er weiter in allen Leidenden der Welt, und Er leidet für alles Böse, das in der Welt um sich greift. Sühnt, meine Kinder, und liebt auch für jene, die hassen.
   Möge die Sonne nie untergehen über euern Tagen, ohne dass ihr jenes Gefangenen der Liebe gedacht habt, der Mein Jesus im Tabernakel ist.
   Darum wünsche Ich den Tabernakel an diesem, von Mir gesegneten Ort, damit ihr euch mehr mit Meinem sakramentalen Jesus beschäftigt.
   Ich danke euch schon jetzt für das Geschenk, das ihr Mir machen werdet.
Ich segne euch nochmals, Meine Kinder, und mit euch alle jene, die mit euch vereinigt sind im Gedanken, im Gebete: die Kranken, die Priester und die Gott geweihten Seelen.
   Ich erwarte euch, immer grossmütig und eifrig, am nächsten Dienstag.
. . . . .


Die Keuschheit
2. April 1968

Engelgleiche Tugend

Jesus -- Meine geliebte Tochter, was Ich dir jetzt sage, ist von grösster Wichtigkeit; und du wirst Mir folgen mit deinem Geiste und mit deinem Herzen, um mit Mir die Gedanken und die Gefühle zu teilen.
   Ich muss mit dir von dem sprechen, was Meiner Mutter und Mir sehr am Herzen liegt, und das den besonderen Reichtum der privilegierten Seelen bildet.
   Ich werde mit dir von der Keuschheit sprechen.
   Sie ist eine engelgleiche Tugend, wenig geliebt und wenig gekannt, weil wenig geschätzt. Es ist die Tugend, die Ich am meisten liebte, die Meine Mutter und Mein Nährvater auserwählten, die Mein Lieblingsjünger besass, und nach ihnen noch Scharen von Seelen, bereit, sogar eher ihr Leben zu verlieren, als diese kostbare Tugend aufzugeben.
   Wenn du von der Keuschheit sprichst, hören sogar die Engel zu, und Mein Herz öffnet sich der Freude, denn zu Recht hat man gesagt, dass der Menschensohn unter den Lilien weidet.
   Nicht viele sind berufen, Mir in der Übung dieser Tugend zu folgen, denn sie verlangt wahre Grossmut, Opfer und Verzicht und vor allem Demut; und es ist nicht möglich, sie zu besitzen und zu bewahren, ohne die Hilfe Meines himmlischen Vaters.
   Jeder Mensch trägt die Neigung zum Bösen in sich, den Wunsch nach Vergnügen und den Hang für die Leidenschaften, die ihn nach unten ziehen, zur Befriedigung der eigenen Sinne.
   Aber der reine Mensch, der solche Neigungen überwunden hat, führt ein Leben des Himmels, beherrscht den eigenen Körper mit seinen bösen Begierden, schaut empor und will schon jetzt das Leben führen, das er einst im Himmel leben wird: ein wahrhaft engelgleiches Leben.
   Es ist damit nicht gesagt, dass er keine materiellen Sorgen mehr haben darf bezüglich des Essens, des Trinkens, des Schlafens, der Arbeit und der alltäglichen Schwierigkeiten; denn solange er auf der Welt ist, kann er nicht ohne Sorgen sein, aber er bedient sich aller dieser Dinge mit Überlegenheit und aus Notwendigkeit, indem er sich Rechenschaft darüber gibt, dass all dies zum Leben dient, und dass er nicht lebt für diese Dinge.

Sie mögen gut verstehen!

Darum bitte Meinen Vater, dass sich die Berufe zu diesem engel haften Leben vermehren, und dass sich die Berufenen dessen wohl bewusst sind, was sie aufgeben, und was der Herr von ihnen wünscht.
   Sie wenden sich ab von der Erde, um sich dem Himmel zuzuwenden; sie fliehen den Schlamm für die Tugend. Die Keuschheit ist eine hervorragend göttliche Tugend. Niemand kann behaupten, sie sich zuzulegen ohne die Hilfe des Himmels. Man kann sie sich nur wünschen und erflehen mit viel Gebet.
   Der Ruf zur Keuschheit -- und mit diesem Wort meine Ich die vollkommene Keuschheit oder Jungfräulichkeit -- kommt direkt von Mir; Ich sagte es euch in Meinem sterblichen Leben, als Ich den Aposteln erklärte, dass nicht sie Mich auserwählt hatten, sondern Ich sie.
   Mit dem Ruf zum Apostolat habe Ich sie auch zur Keuschheit berufen, obwohl einige von ihnen, wie Petrus, schon verheiratet waren.
Die Keuschheit, die Ich in den privilegierten Seelen, die sich Mir weihen, wünsche, ist die vollkommene Übung dieser Tugend, die bis zum Heroismus geht.
   
   Darum bedeutet also keusch sein nicht nur, den eigenen Körper unbefleckt erhalten, sondern auch das eigene Herz und den eigenen Geist, um sie zur Wohnung des Königs zu machen.
   
   Wie wenige sind die Gottgeweihten, Meine Tochter, die ihrem Versprechen treu bleiben und auf alles verzichten, was ihre jungfräuliche Reinheit auch nur von ferne verdunkeln oder in Gefahr bringen könnte.

Die Lilien blühen im Blut

Wie sehr sollten viele Priester zittern und auf der Hut sein, die sich unvorsichtig in die Gefahr stürzen; eine Gefahr, die eben schon ihr Beruf mit sich bringt bei der Ausübung ihrer eigenen priesterlichen Obliegenheit.
   Wie wären Meine Diener reiner, wenn sie wachsamer wären und ängstlicher besorgt um sich selbst, und wenn sie sich fortwährend Mir und Meiner hl. Mutter anvertrauten, um vor den grossen und vielen Gefahren bewahrt zu werden. O, sage es Meinen Priestern und den Mir geweihten Seelen, dass die Lilien im Blute blühen! Das heisst, die Keuschheit verlangt Opfer, das bis zum Heroismus reicht. Es ist der Schutz, der sie bewahrt und erhält.
   Wenn sie sich mit den Dornen des Opfers und der freiwilligen Abtötung umgürtet haben, werden sie eher hoffen dürfen, jene Tugend zu pflegen und in ihr auszuharren, zu deren Übung der Herr sie gerufen hat und sie selbst freiwillig ihre Zustimmung gegeben haben.
   Ausser der Abtötung werden sie sich aber auch eifrig dem Gebete, speziell dem betrachtenden, hingeben müssen. Wie ist es möglich, ohne diese geistige Speise der Seele, sich rein zu erhalten?
   Nur indem man die göttlichen Schönheiten betrachtet, die eine reine Seele besitzt, schätzt man deren Wert. Wenn man an die himmlischen Dinge denkt, wünscht man sie, und das Beispiel der andern, die uns vorausgegangen sind und unsere gleichen Tugenden praktiziert haben, sind uns Ermutigung und Ansporn, sie nachzuahmen.

Es ist Gott, der die Welt rettet

Die Modernen schätzen das Gebet und die Betrachtung nicht: sie denken nur an Tätigkeit.
   Aber, Meine Kinder, die Welt rettet man nicht mit eurer Tat. Es ist Gott, der die Welt rettet, und Er kann sie auch nur mit euerm betrachtenden oder mündlichen Gebet retten und mit eurer Liebe.
   Das Sich-abhetzen, um beschäftigt zu sein und ans Ziel zu gelangen, zählt nicht. Eine betende und sich aufopfernde Schwester rettet mehr Seelen als viele Priester, die predigen, denn die Bekehrung und Rettung der Seelen ist Werk Gottes.
   Mögen deshalb Meine Geweihten nie unterlassen, über diese Dinge nachzudenken, und sie sollen doch nicht an den letzten Platz stellen, was an den ersten gehört.
   Dies wird dazu dienen, sie vor vielen Fehltritten zu bewahren, sie durchhalten zu lassen in ihrem Beruf, und es wird ihrem apostolischen Leben reichliche Früchte des Segens eintragen.
   
   Jetzt möchte Ich jenen Personen ein Wort widmen, die, frei von den Banden der Ehe, den Wunsch haben, sich Gott zu weihen, obwohl sie in der Welt bleiben.
   Dieser Wunsch kommt von Mir und ist Mir sehr wohlgefällig. Ich folge diesen Personen mit besonderem Wohlgefallen, da sie, ihres Ehepartners beraubt, besonderer Fürsorge bedürfen.
   Darum hat Meine Kirche spezielle Gebete und Fürsorge für Witwen, die ihrerseits in ihr einen bevorzugten Teil bilden.
   Wieviel Freude lege Ich in das Herz dieser lieben Seelen, die in ihrer Einsamkeit und in ihrem Schmerz denen ihr Leben widmen, die leiden, die weinen; sie spielen in der Kirche die Rolle jener frommen Frauen, die Mir auf dem Wege zum Kalvarienberg entgegenkamen.
   Ich segne sie und stehe ihnen bei, um ihre Existenz fruchtbarer und glücklicher zu gestalten.

Die eheliche Keuschheit

Aber es gibt auch die eheliche Keuschheit, die besonders gehütet und bewahrt werden soll, die Keuschheit, an die die Gatten wenig denken, weil man glaubt, dass alles erlaubt sei.
   Man schenkt das Herz einer Person, und man glaubt das Recht zu haben, es ihr wieder zu nehmen, um es einer andern zu verschenken, als ob der Schwur nicht bestünde, der dieses gegenseitige Geschenk verbindet. Daher der Zusammenbruch der Familien.
   Gesegnet seien die christlichen Familien, deren Fundament die Treue ist, und wo sie auch dann nicht verletzt wird, wenn das Treubleiben grosse Opfer kostet.
   Wie furchtbar ist es, die Unordnung zu sehen, die in den heutigen Familien herrscht! Gewiss hängt dies von der Tatsache ab, dass die Ehe nicht mit jenem Ernst vorbereitet worden ist, wie sie es als Sakrament der Lebendigen verlangt, um die Brautleute zu wahren Vollziehern dieses Sakramentes zu machen.
   Christliche Eheleute, seid keusch, das soviel heisst wie: seid treu! Seid Gott treu in der Erfüllung eurer ehelichen Pflichten, und seid euch selbst treu in der Achtung, in der gegenseitigen Liebe.
   Verratet euch nicht, denn hinter dem Verrat steht der Ruin eurer Familie, sei es, dass er den Augen der andern sichtbar würde, sei es, dass er unbekannt und verborgen wäre.
   Gott segnet die Familien, wo das gesunde eheliche Band als Geschenk des Himmels geachtet wird, und Ich gebe den Eltern die besondere Freude, von seiten der Kinder Trost und Achtung zu erfahren.
   Ich danke dir, Meine Tochter, diese kostbaren Belehrungen geschrieben zu haben, die du den interessierten Personen mitteilen wirst, die ein Teil deiner geistlichen Familie sind; so kannst du durch sie eine mütterliche Hilfe verschenken. Ich segne dich mit allen deinen Kindern.
   Maria -- Meine lieben Töchter, welche Freude für Mich, euch hier zu Meinen Füssen knien und untereinander in besonderer Liebe verbunden zu sehen. Ich segne diese eure Versammlung der Liebe und wünsche, dass sie sich wiederhole und grösser werde.
   Ich segne euch, Meine Töchter, und segne alle jene Seelen, die im Geiste mit euch vereint mitbeten. Fürchtet nichts! Ich bin bei euch in allen euren Nöten, und Ich helfe euch auch, wenn ihr euch traurig und einsam fühlt. Liebt euch gegenseitig, denn das ist das Gebot.

Ein gefährlicher Fehler
4. April 1968

C. -- Jesus, hier bin ich, zu Deinem Dienste.
   Jesus -- Meine geliebte Tochter, öffne die Ohren gut für das, was Ich dir sagen werde; und nimm es Mir nicht übel, wenn Ich eine sehr delikate Taste berühre. Ich beabsichtige mit dir von der üblen Nachrede zu sprechen: sie ist ein sehr verbreiteter Fehler in der Welt und so schädlich für die Seelen.
   Merke Dir gut, dass Ich dir vom «bösen Nachreden» gesprochen habe, nicht von der «Verleumdung», die den Nächsten noch viel schwerer verletzt; sondern vom «bösen Nachreden», das viele, auch gewisse Personen, die behaupten, Mich und den Nächsten zu lieben und sich als praktizierende Christen ausgeben, als etwas von geringer Bedeutung betrachten.

Der Ruf des Nächsten

Denke nicht, Meine Tochter, dass die Verleumdung weit entfernt sei von der üblen Nachrede, denn Ich versichere dir, dass man von der letzteren mit grosser Leichtigkeit zur ersteren gelangen kann.
   Trage Sorge für den Ruf des Nächsten, Meine Tochter, wie dir der deinige lieb ist, und hüte dich wohl, über die Handlungsweise anderer zu richten.
   Du kannst die Absichten und die Gedanken nicht wissen, die sie zu ihren Taten bewegen. Das was bei euch scheinbar schlecht ist, kann in Meinen Augen nicht nur nicht sündhaft, sondern geradezu ein Akt der Tugend sein.
Fürchte deshalb Mein Gericht, denn Ich werde dich mit dem gleichen Masse messen, mit dem du gemessen hast.
   Denke immer gut über das Tun deines Nächsten und urteile nicht, wenn sie dir böse scheinen. Lass jene urteilen, die dazu berufen sind, das ist Gott, der unanfechtbarer Richter sein wird.
   Wenn nicht Autoritätspflicht oder Verantwortungsgefühl dich bewegen, lass dich nicht verleiten, die Taten des anderen zu kritisieren oder zu richten, denn das ist verlorene Zeit, und bringt niemandem Nutzen, weder dem Murrenden noch dem Zuhörer.
   Wenn du dann an die Gefahr denkst, in die du dich begibst, wird dir gewiss die Lust vergehen, deine Seele aufs Spiel zu setzen, um jene der anderen zu richten.

Urteile nicht über die Obern

Interessiere dich in Güte und Liebe für das Tun der andern nur, um allen zu helfen und um allen alles zu sein. Urteile nicht, vor allem nicht über die Vorgesetzten, denn es ist nicht deine Pflicht.
   Wenn sie dir zu fehlen scheinen, gehe nur zu ihnen und eröffne ihnen in Aufrichtigkeit und Demut deine Gedanken, und suche, wenn möglich, ihre Empfindlichkeit nicht zu wecken, um nicht eine gegenteilige Wirkung zu errei-chen.
   Überlege es dir aber vorher gut und flehe mit eifrigerem Gebet um mehr Licht vom HI. Geist, denn es ist leichter, dass ein Untergebener fehle als ein Vorgesetzter, da dieser die Standesgnade hat, die der Herr jedem gibt, der sich Ihm anvertraut bei Ausübung der empfangenen Befehlsgewalt.
   Richte deinen Nächsten nicht, denn auch du weisst, wie oft etwas, das du in der besten Absicht ausgeführt hast, dir von andern schlecht ausgelegt worden ist.
   Urteile nicht über die Untergebenen, ausser wenn du, von wahrer Liebe getrieben, zittern musst, dass sie der ihnen drohenden Gefahr zur Sünde erliegen oder vom rechten Weg des Herrn abweichen. Dann ist dein Urteil oder deine
Besorgnis Ausdruck der Liebe, die sich schlicht in einem wohlmeinenden Tadel oder auch in einer einfachen Bemerkung äussern wird.
   Hüte die Zunge und denke an das, was der Hl. Geist sagt: «Wer nicht mit der Zunge sündigt, ist ein vollkommener Mensch».
Ja, denn tatsächlich besteht der grösste Teil der Sünden, die die praktizierenden Christen begehen, im Aussprechen dessen, was sie in ihrem wenig wohlwollenden Innern gegen den Nächsten erfinden.
   Es ist besser, gar nicht zu sprechen, als ins Blaue hinein zu plappern oder über jedermann schlecht zu sprechen.

Das nützlichste Geschenk

Das nützlichste Geschenk, das uns der Herr gemacht hat, ist die Gabe der Sprache. Durch sie könnt ihr mit Gott verkehren und miteinander in Verbindung steben. Aber wenn ihr dem Nächsten Böses nachredet, benützt ihr dieses Geschenk, um damit nicht nur den Nächsten zu beleidigen, sondern auch Mich, der Ich in jedem Geschöpf gegenwärtig bin.
   Die Sprache, die euch Gott gab, hat eine sehr wichtige Aufgabe zu erfüllen.
Mit ihr solltet ihr Ihn fortwährend loben, mit ihr das Göttliche Wort verbreiten, um es bekannt zu machen und lieben zu lehren; mit ihr andere stärken, ermutigen, moralisch aufrichten. Ihrer sollt ihr euch bedienen, um allen sanfte, liebenswürdige Worte zu sagen, damit sie sich mit eurer Hilfe Gott nähern; und nur selten, wenn die Notwendigkeit und die Pflicht es erfordern, sollt ihr tadeln oder zurechtweisen.
   Einige Meiner Freunde, welche die Zunge mit viel Liebe und Vorsicht behütet haben, habe Ich dadurch verherrlicht, dass Ich ihre Zunge durch ein Wunder nach ihrem Tode unversehrt erhalten habe.
   Ahme sie nach, Ich bitte dich; denn wie du deine Zunge beobachtest, um zu wissen, ob dein Körper einer Reinigung bedarf, so kannst du nach den Worten, die sie ausspricht, den Grad der Vollkommenheit erfahren, den die Seele erreicht hat und so den Grad ihrer Güte ermessen.
  Sei darauf bedacht, in deinem Innern gute Gedanken zu pflegen, eine herzliche Zuneigung gegen alle, und die Worte, die aus deinem Munde herauskommen, werden zur Ehre Gottes und zur Erbauung deines Nächsten sein.

Die Beharrlichkeit im Guten
5, April 1968

Meine Tochter, der bittere Kelch, den das Leben jedem reicht, muss man bis zur Neige trinken, denn «nicht wer die Hand an den Pflug legt, sondern wer das Ziel erreicht, ohne zurückzuschauen, wird den Preis erhalten»,
   Harre deshalb aus im Guten, Meine Tochter, und in dem, was du so gut angefangen hast. Gott wird dir den Lohn dafür geben, da dich keine persönlichen Interessen dazu drängen, sondern allein die Liebe zu deinem Gott, der bis auf den Grund des Herzens sieht und der alles belohnt und bestraft.

Fahre guten Mutes fort

Öffne also mit Einfalt dein Herz, gib deine Unbeständigkeit zu, demütige dich, bitte Gott um Verzeihung, und dann fahre guten Mutes fort zu lieben, mehr als zuvor, und mit Eifer zu arbeiten.
   Das Leben des Christen muss ein fortwährender Aufstieg sein. Wer stehen bleibt, ist verloren, denn der Feind wird ihn rücklings überfallen, so dass er wird zurückweichen müssen.
   Fürchte nicht, dich zu sehr zu ermüden. Andere haben diesen Weg, so voll von Dornen und mühsam zum Voranschreiten durchlaufen; mit Meiner Hilfe und mit grossem Mut erreichten sie den Gipfel.
   Die Beharrlichkeit im Guten ist das, was am meisten zählt, und darum wisset, dass es eine Gabe ist, um die ihr mich jeden Tag bitten müsst.
   Der menschliche Wille ist zu schwach. Die Gefahren erschrecken ihn, die Schmerzen ermüden ihn: ihr seid versucht, euch hinzusetzen und auszuruhen.
   Wehe den Faulen, den Trägen, den Nichtstuern! Der Kampf des Lebens verlangt Ausdauer. Der Meister kann zu jeder Stunde erscheinen, um euch zu rufen, und was wird geschehen, wenn ihr euch weigert zu arbeiten?
   Meine liebe Tochter, liebe das Opfer, das dir jeden Tag begegnet. Es ist wie das tägliche Brot. Mache es nicht schwerer, als es in Wirklichkeit wiegt. Denke nicht, dass du andern Tags wieder wirst leiden müssen. Jedem Tag genügt seine Plage.

. . . . . wenige und kurze

Du weisst nicht, ob du morgen noch am Leben sein wirst; warum willst du dich also kümmern um das, was ungewiss ist? Lebe deine Tage, die kurz und wenig zahlreich sind, im Frieden. Heilige sie in Vereinigung mit Mir, der Ich, wenn du gut sein wirst, dir Freund sein muss für die ganze Ewigkeit.
   Sei rechtschaffen und geduldig. Errege dich nicht, sondern beherrsche dich. Übergib die Vergangenheit Meinen Händen. Wenn etwas dein Leben getrübt hat, bitte Mich beharrlich um Verzeihung.
   Ich, wenn Ich verzeihe, vergesse Ich; du aber halte deine Sünden immer vor deinen Augen. Dies wird dir dazu dienen, nicht stolz zu werden und vor Gott und vor den Menschen, die dir gleichen, jene Demut zu bewahren, die allen so wohlgefällig ist.
   Überschätze deine Kräfte nicht, sondern vertraue auf Gott, der den nicht verlässt, der sich ihm überlässt.
   Wende dich oft an Mich, der Ich den Kelch des Schmerzes bis zur Neige trank und dessen ganze Bitterkeit Ich auskostete. Auch Ich bat den Vater, dass Er jenes Leiden, das Ich in seiner ganzen Grausamkeit voraussah, wenn möglich von Mir nähme; aber auf das Gebet liess Ich allsogleich das Fiat folgen, das Mich Seinem heiligen Willen unterstellte, und nahm die unerhörtesten Leiden und den schmachvollsten Tod an.

Sie liebte euch und sie liebt euch

Empfehlt euch, Meine Kinder, Meiner schmerzhaften Mutter, der Königin der Schmerzen. Sie, die für uns, ihre Kinder, gelitten, kennt alles, was eine Mutter für Kinder, die undankbar sind, leiden kann.
   Ja, denn Sie liebte und liebt euch wie die kostbarsten Schätze; und Sie erfährt vom grössten Teil von euch nur Verachtung und Gleichgültigkeit.
   Empfehlt euch Ihr, wie das Kind sich seiner Mutter empfiehlt, und seid versichert, dass Sie euch beistehen, euch beraten, euch helfen und das wichtige Werk eurer Rettung vollenden wird.
   Und noch ein letztes, Meine Tochter. Nimm dir vor, auf dem Wege der Tugend und des Guten jeden Tag einen Schritt vorwärts zu kommen. Das Leben ist aus Tagen zusammengesetzt.
   Am Morgen sage dir: Heute muss ich gut sein, ich muss leiden können. Heute abend werde ich Gott Rechenschaft geben müssen von meinem Tag.
   Es kann sein, dass es der letzte ist, aber auch wenn es nicht so wäre, sei gewiss, dass jener Tag kommen wird, wo du sagen musst, dass er der letzte ist.

Nun gut, wenn du jeden Tag so gelebt hast, als wäre es der letzte deines Lebens, wird dich der Tod nicht unvorbereitet finden, ja Er wird sogar der erwartete sein, der Bruder, der kommt, dir die Himmelstüren zu erschliessen.

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